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Artikel „Schiffner, Albert“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 195–196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schiffner,_Albert&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:31 Uhr UTC)
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Schiffner: Christian Albert S., Geograph, geb. am 21. Febr. 1792 in Leipzig, † am 6. Mai 1873 in Dresden, studirte, nachdem sein Vater 1804 gestorben war, seine Mutter jedoch sich 1806 mit dem Pfarrer Seyler in Dorfchemnitz wieder verheirathet hatte, Theologie und erwarb das preußische und sächsische Predigtamtscandidatendiplom, bekleidete indessen niemals ein öffentliches kirchliches oder Schulamt, sondern widmete sich, nachdem er 1815 bis 1817 zu Kolbnitz bei Jauer als Lehrer im v. Czettritzischen Hause gewirkt hatte, ganz dem schriftstellerischen Berufe. Seinen Wohnsitz nahm er in Dresden und eine Zeitlang in Glauchau. Am letzteren Orte redigirte er während einer Reihe von Jahren den von ihm selbst begründeten „Schönburgischen Anzeiger“, bis ihn im Jahre 1851 die politischen Verhältnisse nöthigten, diese Zeitung aufzugeben. [196] In Dresden war er alsdann, ohne in ein bestimmtes Dienstverhältniß zu treten, für das Statistische Büreau im Ministerium des Innern thätig, das daher noch jetzt handschriftliche Arbeiten von ihm über die Wüstungen und über die Lehngüter im Königreich Sachsen und ähnliches besitzt. Seine durch den Druck veröffentlichten geographischen Schriften beziehen sich sämmtlich auf die Landeskunde seiner sächsischen Heimath und fassen unter anderem fünf Supplementbände zu Schumann’s Lexikon von Sachsen, eine Beschreibung der sächsisch-böhmischen Schweiz und zwei von den Kreisdirectionen Zwickau und Dresden handelnde Lieferungen eines Handbuches der Geographie des Königreichs Sachsen in sich. Ein von ihm bearbeiteter zehnter, die Niederlausitz betreffender Band zu Merkel’s Erdbeschreibung von Kursachsen liegt zwar in einem in die königliche öffentliche Bibliothek zu Dresden gekommenen einzigen Exemplare gedruckt vor, wurde aber, angeblich aus Rücksichten für die preußische Regierung, nicht in den Handel gebracht. Von dem musikalischen Sinn, der S. auszeichnete, legt seine Veröffentlichung: „Sebastian Bach’s geistige Nachkommenschaft … Bruchstück einer viel größern Tafel und Probe vieler ähnlicher Darstellungen“ (Folio, Leipzig 1840) Zeugniß ab.

A. Petermann’s Mittheilungen aus Perthes’ Geographischer Anstalt XX, 1874, S. 52 f. – Paul Emil Richter, Litteratur der Landes- und Volkskunde des Königreichs Sachsen. Dresden 1889. S. 294 (Register).