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Artikel „Schiedmayer, Paul“ von Max Bach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 7, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schiedmayer,_Paul&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 00:06 Uhr UTC)
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Schiedmayer: Paul Sch., Pianofortefabrikant, geboren zu Stuttgart am 4. März 1829 als Sohn des Johann Lorenz Schiedmayer, des Mitbegründers der württembergischen Clavierindustrie. Seine erste Ausbildung als Instrumentenmacher erhielt er im väterlichen Geschäft, wo er während einer Reihe von Jahren den Clavierbau gründlich erlernte. Dann kamen die Wanderjahre, die den strebsamen jungen Mann in die bedeutendsten Werkstätten von Wien, London und Paris führten. In letzterer Stadt wandte sich Sch. auch dem Bau von Harmoniums zu, die in Frankreich anfangs mehr unter der Bezeichnung orgue expressif bekannt waren. In Paris hatte er Gelegenheit, unter dem berühmtesten Meister dieser Zeit Debain seine Studien zu machen.

Nach Hause zurückgekehrt, gründete Sch. mit seinem Bruder Julius in Stuttgart die Firma J. u. P. Schiedmayer, welche sich später in die Firmen: Schiedmayer, Pianofortefabrik, und Schiedmayer & Söhne trennte. Das Unternehmen blühte unter der umsichtigen und thatkräftigen Leitung rasch empor, sodaß die Localitäten wiederholt vergrößert werden mußten. Die Schiedmayer’schen Instrumente wurden auf allen beschickten Ausstellungen mit hohen Preisen ausgezeichnet, der König von Württemberg ertheilte dem Chef des Hauses den Commerzienrathtitel nebst der großen goldenen Medaille für Handel und Gewerbe. Vielfach fungirte Sch. als Preisrichter auf Ausstellungen. Wohl alle musikalischen Größen seiner Zeit waren in den Schiedmayer-Ateliers und haben seine Instrumente gespielt und gelobt. Am 16. Juni 1891 machte ein Herzschlag seinem arbeitsreichen Leben in Kissingen ein Ende.