ADB:Schannat, Johann Friedrich
Fürstbischof von Worms einen gleichen [572] Auftrag. Im J. 1735 sandte der Erzbischof von Prag (Graf von Manderscheid) ihn nach Rom, um für seine Conciliensammlung und sonstigen Studien Material zu sammeln. Auf der Rückreise hielt er sich in Heidelberg auf, wo ihn der Tod hinwegraffte. Schriften: „Histoire du comte de Mansfeld“, Luxemburg 1707, 12°; „Vindemiae literariae h. e. veterum monumentorum ad Germaniam sacram praecipue spectantium collectio.“ 2 vol. Fulda 1723, 24, Fol.; „Sammlung alter historischer Schriften und Dokumente das allgemeine Landrecht betr.“, 1. Theil, Frankfurt 1727, 4°; „Corpus Traditionum Fuldensium“, Lips. 1724, Fol.; „Dioecesis Fuldensis cum annexa sua Hierarchia“ cet. Francof. a. M. 1727, Fol.; „Fuldischer Lehn-Hof sive de Clientela Fuldensi beneficiaria nobili et equestri tractatus historico-iuridicus“, ib. 1726, Fol.; „Historia Fuldensis“, Lips. 1729, Fol.; „Historia episcopatus Wormatiensis“, Francof., 1734, Fol.; „Vindiciae Archivi Fuldensis“, Frankfurt 1729, Fol. (gegen die Angriffe von J. C. v. Eckardt und J. G. Estor); „Histoire abrégée de la maison Palatinale“, 1740. Aus seinen Papieren ist die Sammlung der deutschen Synoden „Concilia Germaniae, quae Joann. Frid. Schannat primo collegit, dein Jos. Hartzheim auxit continuavit“, Col. Agripp. 1759–1763 u. s. w. veröffentlicht, sodann stützt sich auf dieselben das Werk „Eiflia illustrata“.
Schannat: Johann Friedrich S., Geschichtschreiber, geboren am 23. August 1683 zu Luxemburg, als Sohn eines fränkischen Arztes, der sich dort niedergelassen hatte, † zu Heidelberg am 6. März 1739. Er machte zu Löwen das Rechtsstudium durch, war bereits mit 22 Jahren Advocat in Mecheln, beschloß dann aber, ermuthigt durch den Erfolg seiner ersten Schrift, sich ganz historischen Studien zu widmen und, um dieses besser zu können, Geistlicher zu werden. Nachdem er Priester geworden, erhielt er vom Fürstabt von Fulda den Auftrag, die Geschichte des Stifts zu schreiben, wurde dann fürstlicher Historiograph und Bibliothekar in Fulda. Nach dem Tode des Abts gab ihm der Fürsterzbischof von Trier und der- Calmet, Bibl. Lorraine, col. 872 ff. – Jöcher. – Biogr. universelle. – La Barre de Beaumarchais in der angeführten Schrift Hist. abregée de la maison Palat.