ADB:Salm-Salm, Felix Prinz zu

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Artikel „Salm-Salm, Felix Prinz zu“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 253–254, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Salm-Salm,_Felix_Prinz_zu&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 18:19 Uhr UTC)
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Salm: Felix Constantin Alexander Johann Nepomuk Prinz zu Salm-Salm, als ein jüngerer Sohn des Fürsten Florentin zu S.-S. am 25. December 1828 auf dem väterlichen Schlosse Anholt in Westfalen geboren, ward am 2. April 1846 zum preußischen Secondlieutenant (aggregirt dem Gardekürassierregiment in Berlin) ernannt, am 18. November 1847 aber zu dem in Münster garnisonirenden 11. Husarenregiment versetzt. Mit diesem nahm er 1849 am Kriege gegen Dänemark theil. In einem am 18. Mai von preußischen Truppen den dänischen bei Aarhuus gelieferten Treffen, während dessen er als Ordonnanzofficier commandirt war, verleitete ihn unüberlegte Tapferkeit, sich [254] mit einigen Husaren, welche er veranlaßte ihm zu folgen, sich in einen Kampf mit einer Uebermacht feindlicher Dragoner einzulassen; er wurde bei dieser Gelegenheit, durch einen Hieb in das Ellenbogengelenk schwer verwundet, gefangen genommen. Am 8. Juni 1854 erhielt er, nachdem er kurz vorher in das Gardehusarenregiment versetzt war, den erbetenen Abschied aus den preußischen und ging in österreichische Dienste. Schulden, durch eine allzu leichte Lebensauffassung veranlaßt, nöthigten ihn 1861, aus diesen zu scheiden. Er ging nach den Vereinigten Staaten von Amerika, wo eben der Bürgerkrieg entbrannt war. Hier fand er im Heere der Nordstaaten Aufnahme, ward Stabschef der deutschen Division Blenker, befehligte nacheinander das 8. und das 68. New Yorker Infanterieregiment und zuletzt eine Brigade. Am 30. August 1862 heirathete er die Tochter eines Oberst Le Clerq aus Canada, Agnes, durch welche Salm’s Name bekannter geworden ist, als sonst wol der Fall gewesen sein würde. Seine Kriegsthätigkeit in Nordamerika bietet nichts von besonderem Interesse. Als dieselbe durch die Niederwerfung des Südens ihr Ende erreicht hatte, wandte er sich im Sommer 1866 nach Mexiko, ward vom Kaiser Maximilian zum General, 1. Flügeladjutanten und Chef des kaiserlichen Hauses ernannt und ein Jahr später mit ihm zum Tode verurtheilt. Er hat über diese Zeit ein Buch „Queretaro. Blätter aus meinem Tagebuche in Mexiko. Nebst einem Anhange aus dem Tagebuche der Prinzessin Agnes zu S.-S.“, Stuttgart 1868, veröffentlicht. Das Todesurtheil wurde indessen nicht vollstreckt, er durfte vielmehr im November 1867 nach Europa zurückkehren. Der von ihm gewünschten Wiederanstellung in Oesterreich standen die Verhältnisse im Wege, welche sein Ausscheiden aus dem k. k. Dienste veranlaßt hatten, dagegen fand er solche in Preußen, wo er am 10. December 1868 zum Major im 4. Gardegrenadierregiment Königin in Coblenz ernannt wurde. Als Commandeur des Füsilierbataillons dieses Regiments erhielt er am 18. August in der Schlacht bei Gravelotte-St. Privat schwere Wunden, welchen er noch am Abend jenes Tages erlag.

Frh. v. Ardenne, Bergische Lanziers – westfälische Husaren Nr. 11, Berlin 1877. – Braumüller, Gedenkblätter zur Rangliste des 4. Gardegrenadierregiments Königin, Berlin 1884. – Zehn Jahre aus meinem Leben, 1862–1872, von Prinzessin Felix zu Salm-Salm, 3 Bde., Stuttgart 1875.