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Artikel „Sadebeck, Alexander“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 163–164, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sadebeck,_Alexander&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 08:46 Uhr UTC)
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Sadebeck: Alexander S., Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität Kiel, geboren im Jahre 1843 zu Breslau, trat 1865 mit einer Arbeit über die oberen Jurabildungen in Pommern (Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. XVII, 651) zuerst in die Oeffentlichkeit, und vervollständigte diese inhaltsreiche Schilderung durch eine zweite Abhandlung: „Ein Beitrag zur Kenntniß des baltischen Jura“ (das. 1866, 292). Aus diesen Untersuchungen ergab sich, daß ein Theil des baltischen Jura den oberen Schichten der Bathstufe entspricht. Eine weitere Publication bezieht sich auf den Nachweis einer bis dahin noch nicht nachgewiesenen Krystallform am Magneteisen (das. 1869, 489). In einer namhaften Anzahl von Arbeiten beschäftigte sich S. hauptsächlich mit [164] den Krystallverhältnissen verschiedener Mineralien, wie z. B. des Kupferkieses, des Chrysoliths, Bleiglanzes[WS 1], Diamantes, der Fahlerze, der Blenden u. s. w. Als Schüler des großen Meisters G. Rose übernahm S. die Besorgung der 3. Auflage von Rose’s Elementen der Krystallographie, 1873, eine Aufgabe, welche S. mit Berücksichtigung der Forschungsergebnisse aus neuerer Zeit glücklich löste. Daran reihen sich andere wichtige krystallographische Arbeiten wie über Krystalltektonik, über die Theilbarkeit der Krystalle, über geneigtflächige Hemiëdrie. Zusammenfassend ist das Werk: „Angewandte Krystallographie“ mit 23 Tafeln, 1876, welches gleichsam eine Ergänzung zu den oben angeführten Elementen der Krystallographie bildet und die natürliche Erscheinungsweise der Krystalle behandelt. Auch übernahm S. die Ausarbeitung des geologischen Theiles von den Ergebnissen von v. der Decken’s Ostafrikanischer Reise, wozu S. eine geol. Karte entwarf. Derselbe starb am 9. December 1879 zu Hamburg.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Bleiganzes