ADB:Sachs von Löwenheim, Philipp Jakob

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Artikel „Sachs von Löwenheim, Philipp Jakob“ von Hermann Markgraf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 142–143, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sachs_von_L%C3%B6wenheim,_Philipp_Jakob&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 19:42 Uhr UTC)
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Sachs: Philipp Jakob S. von Löwenheim, in Breslau geboren am 26. August 1627 und † am 7. Januar 1672, war der Sohn des Tobias S. v. L., Erbherrn auf Klein-Bresa bei Breslau, und durch seine Mutter Ursula ein Enkel des berühmten Arztes Daniel Rindfleisch (Bucretius). Nachdem er 1646–49 in Leipzig studirt und dort die Magisterwürde erworben hatte, besuchte er 1649–51 die berühmtesten Universitäten und Aerzte der Niederlande, Frankreichs und Italiens und promovirte in Padua am 27. März 1651 als [143] Dr. med. Sein übriges, nur kurzes Leben war der ärztlichen Praxis in seiner Vaterstadt Breslau gewidmet. Kurz vor seinem Tode, am 11. Mai 1671, wurde er vom Magistrat zum Stadtphysicus gewählt. Vermählt war er seit 1653 mit Anna Magdalena Bencke, sein Geschlecht blühte noch lange in der Vaterstadt. Sehr angenehme Umgangsformen, die schon auf der großen Reise ausgebildete Gabe eines leichten Anschlusses an andere Männer seines Fachs und eine unermüdliche Lust zum Correspondiren haben ihn die größten Verdienste um die 1652 von einigen Schweinfurter Aerzten begründete Academia Naturae Curiosorum erwerben lassen. Er trat 1658 als Mitglied in dieselbe ein unter dem Namen Phosphorus und wurde 1666 Adjunct des neuen Präses Fehr. Mit großer Rührigkeit führte er ihr immer neue Mitglieder zu. Durch seine Verbindungen in Wien gelang es, den Kaiser Leopold für dieselbe zu interessiren und ihre 1677 erfolgte Anerkennung als kaiserliche Anstalt zu befördern. Im J. 1687 erhielt sie den Titel „Sacri Romani Imperii Academia Caesarea Leopoldina“ mit weitgehenden Rechten und Privilegien. Mit wahrem Feuereifer war er bemüht, die Akademie zu litterarischer Thätigkeit zu beleben und er hatte endlich den Erfolg, 1670 die „Miscellenea curiosa medico-physica s. Ephemerides medio-physicae Germanicae curiosae“ ins Leben treten zu sehen, die dann als wissenschaftliches Organ der Akademie lange Jahre in Breslau erschienen. Er selbst besorgte nur die ersten zwei Jahrgänge davon. Sein schwächlicher Körper war den Anstrengungen, die er sich zumuthete, nicht lange gewachsen. Vorher hatte er selbständig erscheinen lassen „Ampelographia“, Leipzig 1661, „Oceanus macro-microcosmicus“, Breslau 1664, „Gammarologia“, Frankfurt und Leipzig 1665.

Memoria Sachsiana von seinem Landsmann Joh. Dan. Major im 5. Bande der Ephemerides. – Büchner, Academiae Leopoldino-Carolinae historia. – Ein Rest seines Briefwechsels und das Tagebuch seiner großen Reise sind noch auf der Breslauer Stadtbibliothek vorhanden.