Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rotteck, Hermann Rodecker von“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 390, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rotteck,_Hermann_von&oldid=- (Version vom 14. Oktober 2024, 03:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rotteck, Karl von
Band 29 (1889), S. 390 (Quelle).
Hermann von Rotteck bei Wikisource
Hermann von Rotteck in der Wikipedia
Hermann von Rotteck in Wikidata
GND-Nummer 104313188
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|390|390|Rotteck, Hermann Rodecker von|Friedrich von Weech|ADB:Rotteck, Hermann von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104313188}}    

Rotteck: Hermann Rodecker v. R., Historiker und Publicist, geboren zu Freiburg am 25. August 1816, † daselbst am 12. Juli 1848, Sohn des Vorigen, studirte zu Freiburg Jurisprudenz, Philosophie und Geschichte und erwarb 1840 den juristischen, 1841 den philosophischen Doctorgrad. Schon bei Lebzeiten seines Vaters an der Herausgabe einer neuen Auflage der „Allgemeinen Geschichte“ desselben mitthätig, übernahm er nach dessen Tode die Herausgabe seiner hinterlassenen Schriften und die Abfassung seiner Lebensgeschichte (Pforzheim 1843). Daneben begann er als Fortsetzung der „Allgemeinen Geschichte“ seines Vaters eine „Geschichte der neuesten Zeit von 1814–40“ herauszugeben und schrieb eine auf extrem liberalem Boden stehende „Bildergalerie zur allgemeinen Geschichte von Karl v. Rotteck“. Als Erbe des Idealismus und der politischen Richtung seines Vaters nahm R. an den Landtagswahlen des Jahres 1842 einen sehr lebhaften Antheil zu Gunsten der Opposition, doch ohne seine Bemühungen in Freiburg von Erfolg gekrönt zu sehen. Dennoch schadete ihm dieses Eingreifen in die Tagespolitik sehr in den Augen des badischen Ministeriums, welches zunächst die Erlaubniß zu seiner Habilitation als Privatdocent an der Universität Freiburg verweigerte und erst zwei Jahre später (1844) ertheilte. Nun aber traf die Genehmigung einen zum Tod Erkrankten, der keinen Gebrauch mehr davon machen konnte. Bis in die letzten Lebenstage blieb er, soweit es die sinkenden Kräfte eines Brustkranken erlaubten, thätig, indem er für die neue Auflage des Staatslexikons eine größere Anzahl Artikel bearbeitete. Von bleibendem Werthe war keines seiner litterarischen Producte, aber zur Charakteristik des politischen Idealismus der 1840er Jahre sind sie nicht ohne Bedeutung.

Neuer Nekrolog der Deutschen XXIII, 608.