ADB:Rogel, Hans (Meistersinger)
Gengenbachs?) als Schulkomödie aufführen. – 1563 beschenkte ein Formschneider Hans R. Augsburg mit einem wahren Wunderwerk, dem kunstvoll in Holz gearbeiteten Modell der Stadt; schon früher hatte er einen Grundriß derselben geschnitten; auch ein „Capital- und Versal-Buch“ (Schreibvorlagen) fertigte seine fleißige Hand; und selbst als Stadtgerichtswaibel diente der vielseitige Mann der Vaterstadt. Goedeke gibt als Todesjahr dieses Formschneiders, in dem er den Sohn des Dichters sieht, das Jahr 1592 an, ich weiß nicht, aus welcher Quelle.
Rogel: Hans R., deutscher Schulmeister und Meistersänger in Augsburg, behandelte spätestens 1539 im Herzog-Ernst-Ton die Auferweckung des Lazarus nach Joh. 11; die beliebte Strophenform half dem Dichter zu einem volksthümlichen Tone, dem Liede zu einer weiten Verbreitung, wie es beides R. nie wieder geglückt ist. Namentlich sein Versuch, die Zerstörung Jerusalems nach Josephus, den er aus Hedio’s Uebersetzung kannte, in Reimpaaren zu schildern (vor 1546), ist jammervoll ausgefallen: die kläglichen Verse schwelgen mit rohem Behagen in den ekelhaftesten Details der Belagerung, ohne daß es R. gelingt, irgendwo anschaulich zu erzählen, und die moralische Schlußrede vermag mit ihrem ausdeutenden Erstens, Zweitens den widerwärtigen Eindruck nicht zu mildern. 1552 ließ R. „Die zehn Alter“ (- Goedeke, Grundriß z. Geschichte d. dtschn. Dichtung, II², 259. – Phil. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied, III, 818–821. – Weller, Annalen II, 287; I, 45.