Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rittler, Joh. Baptist“ von Paul Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 703–704, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rittler,_Johann_Baptist&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rittinger, Peter von
Band 28 (1889), S. 703–704 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Oktober 2013, suchen)
Joh. Baptist Rittler in Wikidata
GND-Nummer 116573775
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|703|704|Rittler, Joh. Baptist|Paul Beck|ADB:Rittler, Johann Baptist}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116573775}}    

Rittler: Joh. Baptist (Klostername: Anselm) R., letzter Prälat des vormaligen Benedictinerreichsstifts Weingarten, geboren am 20. Februar 1737 zu Aichach in Oberschwaben[WS 1] (nicht, wie Clem. Baader in seinem bair. Gelehrtenlexikon und nach diesem Wurzbach melden, in Oberbaiern), studirte an den Stiftsschulen von Weingarten und Ottobeuren, trat im J. 1753 in den Orden und legte das Jahr darauf die Gelübde ab. Nach der im J. 1760 erfolgten Priesterweihe wurde er Regens des Stiftsseminars, an welchem er Rhetorik und Philosophie vortrug; im Jahre 1769 wurde er Professor der Theologie an der Benedicitineruniversität Salzburg, als welcher er eine langjährige ersprießliche Thätigkeit entwickelte, und daselbst auch nach einiger Zeit zum [704] fürstbischöflichen geistlichen Rathe ernannt. Von hier aus wurde er infolge seiner am 21. December 1784 erfolgten Erwählung zum Abte seines Stiftes abberufen. Als solcher führte er den von seinem Vorgänger, dem Prälaten Dominicus Schnitzer, im J. 1745 begonnenen großartigen Neubau der Stiftsgebäude weiter, konnte denselben aber nicht mehr vollenden, indem er ihn im J. 1792 wegen der Kriegsunruhen, während welcher er und sein Stift noch vieles durchzumachen hatte, einstellen mußte, und die im J. 1803 erfolgte Säcularisation seines Stiftes überhaupt jedem Weiterbau ein Ende machte. Er überlebte die Katastrophe nicht lange, indem er schon am 19. Juni 1804 starb und als der letzte Weingartensche Reichsprälat in der Gruft bei der Klosterkirche beigesetzt wurde; der Schmerz über den Verlust seines geliebten Klosters, von welchem er in Thränen Abschied nahm, hatte einen nachtheiligen Einfluß auf seinen Körper, Geist und Gemüth ausgeübt. Es wird ihm eine löbliche umsichtige Regierung über das verhältnißmäßig bedeutende Stiftsgebiet und namentlich auch nachgerühmt, daß er sich vorzüglich die wissenschaftliche Ausbildung der jungen Mönche angelegen sein ließ. Er veröffentlichte als Professor verschiedene – in der Benedictinerzeitschrift (III Jahrg. 1882 S. 277 u. 278) aufgeführte – theologische und philosophische Schriften. Sein in Oel gemaltes Bildniß befindet sich in der Stiftskirche zu Weingarten unter der Orgelbrüstung angebracht; außerdem befinden sich noch zwei Oelporträts von R., ein größeres und kleineres, im Verwandtenbesitz zu Ravensburg. Sein Geschlecht existirt noch in Oberschwaben.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. heute Ortsteil von Berg bei Ravensburg