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Artikel „Reinerus“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 28, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reinerus&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 17:10 Uhr UTC)
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Reinerus oder Nonnus Renerus (Reinerius), 1155 zu Lüttich geboren, trat dort im St. Laurentiuskloster in den Benedictinerorden ein, vermöge seiner Gelehrsamkeit, Frömmigkeit, und insbesondere auch seiner geschichtlichen Forschungen als eine Zierde seines Klosters betrachtet. 1197 erhielt er das Priorat. Schon vorher, wahrscheinlich um 1192 oder 1193, war er mit seinem Mitconventual Lambert nach Rom gezogen, wo dieser starb, wie wir aus einem Gedichte des Reinerus „De adventu reliquiarum B. Lamberti Roma Leodium“ erfahren; auch auf der Insel Sardinien hielt er sich zeitweilig auf, wie sich aus seiner Schrift „De situ Sardiniae“ ergibt. Die Reise nach Rom machte er vier Mal und wohnte dort 1215 dem Lateranischen Concile bei. 33 Jahre war er Prior des Laurentiusklosters und übte bis zu seinem 1230 erfolgten Tode eine umfangreiche schriftstellerische Thätigkeit, besonders geschichtlichen Inhalts. Wir erwähnen seine „Vitae episcoporum Leodiensium ab anno 1194 ad a. 1230“; „Triumphale bullonicum“; „De claris scriptoribus monasterii S. Laurentii Leodiensis“; „Vitae S. Theobaldi et Pelagiae“; „Ruperti historia monasterii S. Laurentii Leodiensis continuata ab 1120 ad 1216“; „Lamberti Tuitiensis Chronicum ab 1194 ad 1230 continuatum“, welche drei letztgenannten Schriften bei Martene und Durand abgedruckt sind; „De gestis abbatum et patrum S. Laurentii“; „Laurea peregrinorum Jerosolymitanorum libri 14“; „De casu fulminis super ecclesiam monasterii sui“; „Libellum dedicationis sc. novae ecclesiae“; „Vita s. Pelagiae s. speculum poenitentiae, libri duo“; „Palmarium virginale s. de vita S. Mariae Virginis Cappadocis“ und „Flores Eremi“. Seine „Lacrymarum libelli tres“, „De profectu mortis libri duo“ und „De victoria S. Michaelis archangeli“ sind vielmehr fromme Erbauungsschriften und als Dichter finden wir ihn in den „Septem hymni de spiritu S.“, dazu Carmina und Epigrammata, wie auch das schon genannte Gedicht „De adventu reliquiarum B. Lamberti Roma Leodium“, welche aber niemals gedruckt sind.

Jöcher. – Martene und Durand.