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Artikel „Regius, Henricus“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 567, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Regius,_Henricus&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 00:42 Uhr UTC)
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Regius: Henricus R. (Hendrik de Roi), Arzt, am 29. Juli 1598 in Utrecht geboren, hatte in Franeker zuerst Jurisprudenz, später Medicin studirt und nach erlangter Doctorwürde sich in einem Dorfe in Ostfriesland, dann in Naarden (Nordholland), zuletzt in seiner Vaterstadt als Arzt niedergelassen. Bald nach Begründung der Universität in Utrecht trat er an derselben als Lehrer auf, 1638 wurde er zum Prof. extraord. der theoretischen Medicin und Botanik, 1661 zum Prof. ord. der praktischen Heilkunde ernannt und diese Stelle hat er bis zu seinem am 18. Februar 1679 erfolgten Tode ausgefüllt. – Durch Reneri, der den Lehrstuhl der Philosophie in Utrecht bekleidete, war er mit dem Cartesianismus bekannt geworden und hatte sich für diese Lehre in einem so hohen Grade begeistert, daß er mit seinen Collegen Stratenus, Ravensperg, Voët und andern Gegnern der französischen Philosophie in einen heftigen Streit verwickelt wurde, der dieselben veranlaßte, seine Demission, wiewol vergeblich, zu beantragen. – Wenn R. somit einer der ersten Anhänger Descartes’ in den Niederlanden gewesen ist, so trat er auch infolge eines Angriffes, welchen D. auf die von ihm veröffentlichten „Fundamenta physices“ gemacht hatte, als einer der ersten Gegner dieses Philosophen auf und sagte sich 1645 von dem Cartesianismus öffentlich los, ohne übrigens die Grundsätze desselben ganz aufzugeben. – Von den zahlreichen, sämmtlich vom Standpunkte Descartes’ bearbeiteten ärztlichen Schriften Regius’ verdient die gegen Primerose gerichtete Streitschrift „Spongia pro eluendi sordibus animadversionum Jacobi Primerosii in theses de circulatione sanguinis“ (1641), der die unter Regius’ Vorsitz von Joannes Hayman vertheidigte „Dissertatio med.-physiol. pro sanguinis circulatione“ (1640) angegriffen hatte, einer besonderen Erwähnung. R. ist einer der ersten gewesen, der in den Niederlanden für die Harvey’sche Lehre von dem Blutkreislaufe aufgetreten ist, und damit hat er sich ein unbestrittenes Verdienst erworben.

Burmann, Trajectum eruditum, 1738. – Eloy, Dict. hist. de la méd. Mons 1778, II, 119.