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Artikel „Rastrelli, Vincenz“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 338–339, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rastrelli,_Vincenz&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 12:15 Uhr UTC)
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Rastrelli: Vincenz R., geb. 1760 zu Fano, erlangte zeitig Ruf als Gesanglehrer. In Bologna studirte er Contrapunkt bei dem berühmten Padre Mattei und wurde 1786 Mitglied der philharmonischen Gesellschaft daselbst. Nach Fano zurückgekehrt, erhielt er dort die Stelle eines Domcapellmeisters und kam bald darauf durch die Vermittlung des Grafen Marcolini, kurfürstl. sächs. Cabinetsministers, nach Dresden, wo er 1795 kurfürstl. Kirchencomponist wurde. Im J. 1802 gab er diese Stellung auf, um nach Moskau zu gehen, wo er 4 Jahre lebte. 1807 wurde er abermals als Kirchencomponist nach Dresden berufen, erhielt aber 1814 vom russischen Generalgouvernement (Fürst Repnin) [339] seine Entlassung und ging nach Italien zurück. Bald jedoch nahm er seinen Aufenthalt wieder in Dresden, wurde Gesangslehrer am königl. Hofe, 1824 wiederum Kirchencomponist und trat 1831 in Pension. Am 20. März 1839 starb er in Dresden. Für die kathol. Hofkirche daselbst schrieb er 10 Messen, 3 Vespern, ein Oratorium Tobia u. s. w. Auch Canzonetten und andere kleine Gesangsstücke componirte er, doch sind alle diese Sachen als unbedeutend der Vergessenheit anheimgefallen. Seinen Ruf hatte er lediglich als Gesangslehrer erworben.