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Artikel „Raselius, Andreas“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 321–322, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Raselius,_Andreas&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:35 Uhr UTC)
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Raselius: Andreas Rasel oder R. war zu Amberg geboren und fand seine erste Anstellung, wie es scheint, am kurfürstlichen Pädagogium zu Heidelberg bei der Umgestaltung desselben im J. 1583. Schon im folgenden Jahre kam er als Cantor an der neuen lutherischen Pfarrkirche und an der lateinischen Stadtschule nach Regensburg. Von hier wurde er im J. 1600 wieder als Hofcapellmeister von Kurfürst Friedrich IV. nach Heidelberg gezogen, wo er im J. 1614 starb. – R. war ein tüchtiger theoretischer und praktischer Musiker, dessen Verdienste bei Protestanten und Katholiken gleicherweise Anerkennung fanden. Er gab zu Nürnberg 1589 in Octav ein Werk „Hexachordum sive quaestiones musicae practicae“ heraus, dessen Inhalt Walther (vgl. unten) genau angibt; ferner Regensburg 1594 „Deutsche Sprüche aus den sonntäglichen Evangelien“ mit 5 Stimmen, Nürnberg 1595 „Cantiones sacrae“ in Quart mit 5, 6, 8 und 9 Stimmen, und Regensburg 1599 (das Jahr steht am Schlusse der Vorrede) in kleinstem Format unter dem Titel „Regensburgischer Kirchencontrapunkt“ 53 Psalmen und Lieder in fünfstimmigem Satz; dieses letzte Werk enthält auch eine Sammlung von Gebeten. Außerdem hinterließ er eine Anzahl musikalischer Schriften im Manuscript (vgl. Gerber an der ersten der unten anzuführenden Stellen). In Michael Praetorius’ Musae Sioniae, Wolfenbüttel 1607, befindet sich von ihm eine fünfstimmige Composition von „Gelobet seist du, Jesu Christ“.

Rotermund zum Jöcher VI, Sp. 1379 f. – Walther, Musikalisches Lexicon, S. 512. – Gerber, Lexicon der Tonkünstler, II, Sp. 233 f.; Neues [322] Lexicon u. s. f., II, Sp. 798 f. – Bernsdorf, Neues Universallexicon der Tonkunst, III, S. 280 f. – Fétis, 2. Ausg., VII, S. 183. – Eitner, Bibliographie der Musiksammelwerke des 16. u. 17. Jahrh., S. 799. (Die hier genannten Werke von Mettenleiter waren dem Schreiber dieses leider nicht zugänglich.)