ADB:Ramin, Friedrich Ehrenreich von

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ramin, Friedrich Ehrenreich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 212–213, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ramin,_Friedrich_Ehrenreich_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 05:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 27 (1888), S. 212–213 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Ehrenreich von Ramin in der Wikipedia
Friedrich Ehrenreich von Ramin in Wikidata
GND-Nummer 124458947
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|212|213|Ramin, Friedrich Ehrenreich von|Bernhard von Poten|ADB:Ramin, Friedrich Ehrenreich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124458947}}    

Ramin: Friedrich Ehrenreich v. R., preußischer Generallieutenant, am 10. April 1709 auf dem väterlichen Gute zu Brüssow in der Uckermark geboren, trat 1723 bei dem in Anclam garnisonirenden Infanterieregiment Nr. 25, dessen Chef damals der Generalmajor Graf von Wylich und Lottum war, in den Dienst und ward, nachdem er anfangs nur langsam befördert, beispielsweise, obgleich er 1754 bei der Revue wegen guter Werbung den Orden pour le mérite erhalten hatte, erst im Juli 1756 Stabsofficier geworden war, schon im März [213] 1759 Generalmajor; im darauffolgenden Jahre ward er Chef des Regiments, in welchem er seine soldatische Laufbahn begonnen hatte. Die vortreffliche Haltung, welche er auf den vielen Schlachtfeldern, wo er focht, gezeigt und die guten Dienste, welche er im Verlaufe der drei schlesischen Kriege geleistet hatte, waren die Veranlassung der Gunst des Königs und mannigfacher Auszeichnungen, deren R. sich zu erfreuen hatte. Eine Gelegenheit, bei welcher er sich ganz besonders auszeichnete, war der Augenblick, wo in der Schlacht bei Zorndorf die russische Cavallerie, nachdem der preußische linke Flügel zum Weichen gebracht worden war, auf den rechten einhauen wollte; die ruhige Haltung des von R. befehligten Regiments war es hauptsächlich, was sie zur Umkehr bewog; R. feuerte nun hinterher und Seydlitz’ Reiter beuteten den Erfolg zum Siege aus; der König umarmte R. auf dem Schlachtfelde und ernannte ihn zum Obersten. Im Uebrigen wird nicht viel Lobendes von ihm berichtet. Thiébault (Frédéric le grand, Paris 1827) nennt ihn grob und dumm; selbst des Ordensrath König Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, Berlin 1790, 4. Theil, S. 260, ein Buch, welches selten etwas anderes als Lob spendet, erwähnt, daß er große militärische Kenntnisse nicht besessen habe. Im Juli 1767 ernannte der König ihn zum Gouverneur von Berlin und im September desselben Jahres verlieh er ihm den Schwarzen Adlerorden. Thiébault (IV, 299) behauptet, es sei geschehen, um R. in der öffentlichen Meinung zu heben; der König habe sich bei der Uebergabe des Lachens nicht enthalten können. Als derselbe ihm 1773 eine Pfründe zu Cammin verlieh, schrieb er, es geschähe, weil R. sich vorzüglich zum Dompropst eigne, wenn auch nicht für die Kirche, so doch für die berlinische Garnison. R. starb unvermählt am 2. December 1782 zu Berlin am Schlage; am 6. veranstaltete der König ihm ein besonders feierliches Leichenbegängniß.

Militärisch-genealogischer Kalender auf das Jahr 1791, mit Genehmhaltung der königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin.