ADB:Rüchel-Kleist, Jakob Friedrich von

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Artikel „Rüchel-Kleist, Jakob Friedrich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 438–439, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:R%C3%BCchel-Kleist,_Jakob_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:20 Uhr UTC)
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Rüchel-Kleist: Jakob Friedrich v. R.-K., preußischer General der Infanterie, ward als der Sohn des vormaligen Capitäns, Landschaftsdirectors von Rüchel[WS 1], am 25. Januar 1778 auf dem väterlichen Gute Segenthin im hinterpommerschen Kreise Schlawe geboren, und trat, auf dem Gymnasium zu Neu-Ruppin vorgebildet, am 6. Februar 1792 als Freicorporal beim Infanterieregiment von Kleist zu Prenzlau in den Dienst. In diesem machte er die Feldzüge von 1792 bis 1794 gegen Frankreich mit, besuchte seit 1801 die in Berlin errichtete Kriegsschule, ward 1805 Adjutant der Potsdamer Infanterieinspection, an deren Spitze der General v. Rüchel stand, zog mit diesem in den Krieg vom Jahre 1806, nahm nach dem Frieden von Tilsit den Abschied, heirathete die Tochter des Generals und erhielt 1810 die Erlaubniß, den Namen seines Schwiegervaters dem seinigen hinzuzufügen. Bei Ausbruch der Befreiungskriege trat er von neuem in den Dienst, befehligte zuerst ein pommersches Reservebataillon, kam dann in den Stab des Generals v. Borstell und ward Anfang 1814 Commandeur des ersten westfälischen Landwehrregiments; später war er Commandant von Herzogenbusch und leitete eine Zeitlang die Blokade von Antwerpen. Im Feldzuge des Jahres 1815 befehligte er unter dem General v. Jagow eine Brigade im Zieten’schen Armeecorps. Bei Hoyerswerda hatte er das Eiserne Kreuz zweiter Classe erworben, für Ligny erhielt er die erste. Im Friedensdienste zum Generallieutenant und Commandeur der vierten Division aufgestiegen, [439] wurde er 1838 Gouverneur von Danzig; gelegentlich der fünfzigjährigen Wiederkehr des Tages seines Eintrittes in den Dienst ernannte ihn die Stadt zu ihrem Ehrenbürger. Nachdem er am 1. Januar 1848 auf wiederholtes Ansuchen den Abschied erhalten hatte, starb er schon am 15. März des nämlichen Jahres zu Danzig.

Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1848, Weimar 1850.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gemeint ist: von Kleist. Sein Vater war Kaspar Karl von Kleist (1734–1808).