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Artikel „Quante, Bernhard“ von Wilhelm Bäumker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 13–14, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Quante,_Bernhard&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 18:43 Uhr UTC)
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Quante: Bernhard Q., geboren am 13. December 1812 zu Coesfeld (in Westfalen), wurde am 4. März 1835 in Münster zum Priester geweiht und wirkte 11 Jahre lang (1840–1851) als Schulrector in Rees (am Niederrhein). Von dort wurde er vom Bischofe Johann Georg Müller nach Münster berufen, um die Reform des Kirchengesanges in die Hand zu nehmen. Nach längeren Studien in Rom und Regensburg (unter Proske und Mettenleiter) wurde er im Jahre 1855 zum Chordirector an der Kathedrale in Münster ernannt. Unter der energischen Beihülfe seines kunstsinnigen Bischofes gelang es ihm, sowol auf dem Gebiete des mehrstimmigen Gesanges als auch ganz besonders für den gregorianischen Gesang und dessen würdige Reproduction bahnbrechend zu wirken. Etwas Idealist, wußte er als Lehrer ungemein anregend und begeisternd auf [14] seine Schüler einzuwirken, fand sich aber auch in manchen Erwartungen enttäuscht. Das von ihm errichtete Kirchenmusik-Internat (Collegium Gregorianum) mußte schon im Jahre 1863 wegen Mangels an Subsistenzmitteln aufgelöst werden. Im darauf folgenden Jahre war Q. schon ein gebrochener Mann, so daß die Behörde sich veranlaßt fand, ihm in der Person des Friedrich Schmidt (jetzigen Domchordirectors) einen Gehülfen zur Seite zu stellen. Im J. 1868 schied Q. vollständig aus dem Chordienste an der Kathedrale aus und verbrachte seine letzten Lebensjahre im Hospital der Franziskanessen zu St. Mauriz (bei Münster), woselbst er am 7. October 1875 starb. Edirt hat er 1) „Caecilia, Sammlung lateinischer Kirchengesänge für Mänuerchor“. Münster, Coppenrath. 2) „Zur Reform des Kirchengesanges. 1. Das Gregorianische System“. Münster 1867. (Die übrigen intendirten Hefte sind nicht mehr fertig geworden; auch nicht im Manuscript). Einzelne Compositionen, die er selbst als „Durchgangsarbeiten“ bezeichnete, sind ungedruckt geblieben. Zu Oberhoffer’s Caecilia (Trier) lieferte er manchen werthvollen Beitrag.