ADB:Primo, Louis
Houbraken nennt seine Manier fleißig, schmeichelnd und nett und davon soll er den Beinamen Gentil erhalten haben. Sandrart dürfte aber eher das Richtige getroffen haben, wenn er den Beinamen aus dem Umstande erklärt, daß sich der Künstler gern zu vornehmen Herren gesellte und sich wie ein geborner Edelmann betrug. Endlich zog es ihn doch zum Vaterlande zurück, er scheint seine letzte Lebenszeit in Gent zugebracht zu haben, wenigstens befindet sich in der St. Michaelskirche daselbst ein Altarwerk von seiner Hand, Christus am Kreuze, von Engeln umgeben. Corn. Bloemart hat nach ihm das Bildniß des Caesar Cajetanus und Phoebus im Sonnenwagen gestochen. Der Künstler starb im J. 1670.
Primo: Louis P., genannt Gentil, Historien- und Bildnißmaler, geb. in Brüssel im J. 1606. Bei wem er Unterricht in der Kunst nahm, ist unbekannt. Er begab sich frühzeitig nach Rom, wo er dreißig Jahre lang sich aufhielt und als trefflicher Bildnißmaler sich einen Namen machte. Er malte den Papst Alexander VII. und viele Cardinäle.- s. Sandrart. – Houbraken. – Immerzeel (unter Gentil).