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Artikel „Pollich, Martin“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 393–394, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pollich,_Martin&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 23:41 Uhr UTC)
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Pollich: Martin P. aus Mellrichstadt in Franken, daher Mellerstadtius, auch Dr. Mellerstadt genannt, Leibarzt Friedrichs des Weisen, Doctor in den drei obersten Facultäten, Mitglied der durch Celtis 1490 ins Leben gerufenen sodalitas litteraria Rhenana, zeichnete sich durch seine vielseitige Gelehrsamkeit aus. Sie erwarb ihm bei seinen Zeitgenossen den Beinamen „lux mundi“. Den sogenannten codex (des Plautus) vetus Camerarii, den Camerarius von Veit Werler erhielt, hatte diesem P. geschenkt. Sein Einfluß vermochte Kurfürst Friedrich zur Gründung der Universität Wittenberg (1502.) Er bekleidete an der Universität, deren erster Rector er war, den Lehrstuhl der scholastischen Theologie und der Medicin und ist am 27. Decbr. 1513 gestorben. – Er ist in Deutschland einer der ersten gewesen, der die arabistischen Anschauungen unter den Aerzten s. Z. bekämpfte und für die Grundsätze von Hippokrates und Galen Propaganda gemacht hat. Am bekanntesten ist er in dieser Beziehung durch seinen gelehrten Streit über den Ursprung der Syphilis mit Pistoris (vergl. den Art. oben S. 195) geworden. Derselbe gab ihm Veranlassung zur Veröffentlichung von drei Gelegenheitsschriften: „Defensio Leoniceniana“ (1498) „Castigationes in declarationes D. S. Pistoris“ (1500) und „Responsio ad superadditos errores [394] Simonis Pistorii de malo franco“ (1501); alle drei abgedruckt in Fuchs, die ältesten Schriftsteller über die Lustseuche in Deutschland von 1494–1510. Gött. 1843. S. 169, 241, 401.