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Artikel „Pohlmann, Hinrich“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 374, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pohlmann,_Hinrich&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 09:33 Uhr UTC)
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Pohlmann: Hinrich P., Licentiat der Rechte. – Geboren in Hamburg, angeblich der Sohn eines aus Westfalen eingewanderten Kaufmanns Lorenz P., gehörte er, seit er 1659 als Licentiat der Rechte heimgekehrt war, der damaligen Oppositionspartei an, welche bald darauf unter ihren Führern Snitker und Jastram ihrer ordentlichen Obrigkeit, dem Rathe der Stadt, das Leben sauer und das Regiment streitig machte. Durch den von seiner Partei und ihren Führern ausgeübten Druck wurde er dem Senate als Syndicus aufgedrängt, ohne deshalb die Fahne der Oppositionspartei zu verlassen, welcher er vielfach den Inhalt der Senatsverhandlungen mitgetheilt haben soll; jedenfalls wußte er um alle Pläne Snitker’s und Jastram’s, als deren „Praeceptor“ man ihn zu betrachten Ursache hatte. Vielleicht um ihn fern zu halten und „kalt zu stellen“ übertrug der Senat ihm eine Mission an den kurfürstlichen Hof zu Berlin, von wo aus er indessen nach wie vor mit Jastram und Consorten conspirirte, bis 1686 der Senat ihn ab- und zur Verantwortung zurückberief. Ungehorsam, blieb er zuerst in Berlin, wo er sich heimlich (und gegen seinen Syndicats-Eid) einen kurbrandenburgischen Rathstitel zu verschaffen gewußt hatte. Jedoch entzog der Kurfürst ihm seine Protection, sobald er über den Charakter, sowie über den unsittlichen Lebenswandel Pohlmann’s unterrichtet worden war. Er kam nun nach Hamburg, nachdem er auf sein Amt verzichtet hatte, trat aber alsbald, um dem wider ihn heraufziehenden Ungewitter zu entgehen, auf holsteinisches Gebiet über, indem er sich dem offenbaren Feinde Hamburgs, dem König von Dänemark, zur Verfügung stellte. Von demselben zum königlichen Regierungs- und Justizrath beim Oberappellationsgericht zu Glückstadt ernannt, fand er hier Sicherheit gegen die Folgen des abs. Hamburgs wider ihn erhobenen fiscalischen Processes. Er soll erst im J. 1720 in Glückstadt verstorben sein, angeblich, aber nicht wahrscheinlich, freiwillig.

Hamburger Schriftstellerlexikon VI, 91. – Moller, Cimbria literata I, 500. – Dr. Otto Sperlings Hamb. Chronik, MS in der königl. Bibliothek zu Kopenhagen.