ADB:Platner, Johann Zacharias
Rivinus, zum Prof. ord. der Physiologie ernannt, 1737 wurde ihm der Lehrstuhl der Pathologie und 1747 der der Therapie übertragen; fast gleichzeitig wurde er zum dauernden Decan der medicinischen Facultät und zum Medicinalrathe am Hofe des Kurfürsten von Sachsen ernannt – eine Ehre, die er jedoch nicht lange genoß, da er schon im December desselben Jahres in einem Alter von 54 Jahren starb. – P. nimmt unter den Chirurgen seiner Zeit eine sehr geachtete Stelle ein, und die von ihm verfaßten „Institutiones chirurgiae rationalis tum medicae, tum manualis in usum discentium“ (1745, 1758, 1761, 1783, deutsch in 2 Bänden 1749 und 1786, in holländischer Uebersetzung in 2 Bdn. 1764, 1765) sind lange Zeit ein sehr geschätztes Lehrbuch geblieben. Außerdem hat er ein medicinisches Handbuch „Ars medendi singulis morbis accommodata“ (1765) und eine große Zahl, meist anatomische und chirurgische Gegenstände behandelnder akademischer Gelegenheitsschriften (ein Verzeichniß derselben findet sich in Haller, Bibl. anat. II, p. 101 und Bibl. chir. II, p. 65 und in Biogr. med. VI, p. 438) verfaßt, welche gesammelt als „Opuscula chirurgica et anatomica“ in 2 Bänden (Leipzig 1749) erschienen sind.
Platner: Johann Zacharias P., Arzt, am 16. Aug. 1694 in Chemnitz geboren, hatte in Leipzig, später in Halle Medicin studirt und hier im September 1716 die Doctorwürde erlangt. Nach einer größeren wissenschaftlichen Reise, welche ihn nach verschiedenen Universitäten Deutschlands, behufs seiner weiteren Ausbildung in der Anatomie und Chirurgie nach Paris, demnächst auch zu Boerhaave und Albinus nach Leyden geführt hatte, kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück, siedelte alsbald aber nach Leipzig über, und wurde hier im J. 1721 zum Prof. extraord. der Anatomie und Chirurgie, 1724, nach dem Tode von- Eloy, Dict. histor. de la méd. Mons 1778, III, p. 585. – Wenck, Oratio saecularis. Leipzig 1810, p. 49.