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Artikel „Planer, Andreas“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 231–232, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Planer,_Andreas&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 23:34 Uhr UTC)
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Planer: Andreas P., geboren 1546 in Bozen (daher er sich stets Athesinus nannte), † in Tübingen 1607, machte die Vorbereitungsstudien in seiner Vaterstadt und in Lindau, von wo er (1564) die Universität Tübingen bezog. Nachdem er dort 1566 die Magisterwürde und 1569 den Doctorgrad in der medicinischen Facultät erlangt hatte, fand er sofort (1570) Anstellung an der Universität Straßburg als Professor der Logik und der Medicin; im J. 1578 wurde er in gleicher Doppelfunction nach Tübingen an die Stelle des verstorbenen Schegk berufen. Er stand dort in hohem Ansehen und führte dreimal das Rectorat. Unter seinen Schriften gehört zur Logik eine ausführliche und sachgemäße Erklärung des aristotelischen Organons, welche in drei Abtheilungen erschien, nämlich „Quaestionum dialecticarum pars prima“ (1580, hiervon 2. Aufl. 1584), hierauf „Organi Aristotelis Analytica priora quaestionibus exposita“ (1582), schließlich „Scientia demonstrandi ab Aristotele duobus posteriorum Analyticorum libris conscripta“ (1586). Er bewährte sich hierbei im Gegensatze gegen die rhetorische Richtung des Petrus Ramus, sowie gegen platonisirende Ansichten als ächten strengen Aristoteliker. Seine wenig bedeutenden medicinischen Arbeiten sind mit Ausnahme eines größeren Werkes „Methodus medendi“ (II voll. 1583. 1585. 8°) in kleineren akademischen Gelegenheitsschriften [232] niedergelegt; ein Verzeichnis derselben findet sich in Haller, Bibl. med. pract. II, 222.

Erhard Cellius, Imagines professorum Tübingensium (1596). Die Schriften Planer’s sind angeführt bei Jöcher-Rotermund, VI, S. 347.