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Artikel „Paumgartten, Karl, Reichsritter von“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 300, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Paumgartten,_Karl_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 22:37 Uhr UTC)
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Paumgartten: Karl, Reichsritter v. P. wurde am 24. October 1796 zu Wien geboren, wo sein Vater Sigismund v. P. als Hof- und Gerichtsadvocat und als Hofrichter des Stiftes Schotten fungierte. P. verlor schon im 13. Jahre seinen Vater, und seine Mutter, eine geb. v. Sonnleithner, konnte bei ihrem geringen Vermögen nur darauf bedacht sein, ihre 7 unversorgten Kinder in irgend eine fremde Versorgung zu bringen. P. wurde nach Absolvirung der Gymnasialstudien auf den großen Gütern des Grafen Hoyos als Praktikant aufgenommen, worauf er nach einer Praxis von drei Monaten zum Kanzleischreiber befördert wurde. Er setzte seine Studien privatim fort, bis er zu Anfang des Jahres 1815 den Dienst des Grafen verließ und mit dessen Unterstützung als Privatcadett ins 49. Infanterieregiment eintrat, um gegen Napoleon zu kämpfen. Er wohnte mehreren Gefechten bei, wurde bei Mantua verwundet, nahm im März 1816 seinen Abschied und kehrte in die Dienste des Grafen zurück. Er wurde in seiner früheren Eigenschaft auf der Herrschaft Horn angestellt, nach 4 Jahren zum Controlleur der Herrschaft Hohenberg ernannt, 1821 in gleicher Eigenschaft in die Grafschaft Guttenstein und 1824 als Controlleur und Gerichtsactuar in die Herrschaft Drosendorf versetzt. Im Jahre 1826 legte er die Richteramtsprüfung ab, trat im April desselben Jahres als Praktikant bei der k. k. Tabaks- und Stempelgefällenadministration in den Staatsdienst, wurde im Mai 1827 zur provisorischen Leitung des k. k. Gefällen-Inspectorats zu Korneuburg berufen, 1829 zum wirklichen Administrator dieses Inspectorats befördert, erhielt 1833 nach Auflösung des Inspectorats die zweite Commissärsstelle bei der Cameralbezirksverwaltung daselbst. 1840 die erste Stelle, 1841 eine gleiche Stelle in Wiener Neustadt und 1844 in Wien. Im Jahre 1851 zum Finanzrath und Finanzbezirksdirector zu Unghvar in Ungarn ernannt, trat er 1856 wegen geschwächter Sehkraft in den Ruhestand und siedelte nach seinem Gute Grassachhof bei Pernitz in Niederösterreich über, wo er sich, soweit dies sein geschwächtes Augenlicht zuließ, mit litterarischen Arbeiten beschäftigte und am 19. August 1877 starb. – P. war als Schriftsteller auf juridischem, cameralistischem, politischem und poetischem Gebiete thätig. Sehr beachtenswerth ist seine „Erklärung des Strafgesetzes über Gefällsübertretungen“ (1838). Von einer großen Anzahl Dramen („König und Künstler“. – „Aus dem österreichischen Alpenleben“. – „Des Verschwenders Ende“. – „Liesli“. – „Der Dorfnotar“ u. a.) sind nur zwei dem Publicum durch den Buchhandel zugänglich gemacht worden: „Rudolf von Habsburg, dramatisches Gedicht in 5 A.“ (1859) und „Franz Rakoczy, dramatisches Gedicht in 4 A.“ (1859).

Kehrein, Biographisch-litterarisches Lexikon, 2. Bd., S. 4.