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Artikel „Panzer, Georg“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 134, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Panzer,_Georg&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 08:33 Uhr UTC)
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Band 25 (1887), S. 134 (Quelle).
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Panzer: Georg Wolfgang Franz P. wurde am 31. Mai 1755 zu Etzelwang in der Pfalz geboren, woselbst sein Vater Prediger war. Schon vom Jahre 1760 an besuchte er die Schule zu Nürnberg und bezog 1774 die Universität zu Altorf, um Medicin zu studiren, und 1775 die Universität Erlangen. Neben der Medicin widmete er sich mit großem Eifer den Naturwissenschaften, namentlich der Botanik und Entomologie und begann schon früh Pflanzen und Insecten zu sammeln. Nachdem er im Jahre 1777 sein Doctor-Examen mit Auszeichnung bestanden hatte, besuchte er zu seiner weiteren Ausbildung die klinischen Anstalten zu Wien und Straßburg und unternahm alsdann eine längere Reise in die Schweiz, wo er besonders botanische Studien machte, und wurde nach seiner Rückkehr praktischer Arzt in Nürnberg. Als solcher machte er sich namentlich durch die Einführung der Schutzpocken-Impfung sehr verdient. Trotz seiner umfassenden Berufsthätigkeit fand er noch Zeit, sich mit der Naturgeschichte zu beschäftigen. Seine ersten Schriften behandeln die Botanik: „Observationum botanicarum specimen“ 1781; „C. v. Linné’s vollständiges Pflanzensystem“ 1782; „Versuch einer Geschichte der Laub- und Lebermoose“ 1787. Ferner lieferte er Beiträge zu Sturm’s Flora von Deutschland und später veröffentlichte er noch: „Ideen zu einer künftigen Revision der Gräser“ 1813. Außerdem machte P. sich sehr verdient um die Entomologie. Seine erste Arbeit darüber war eine Uebersetzung von Joh. Euseb. Voet „Beschreibung und Abbildung hartschaliger Insecten“ 1785–1798. Ein sehr verdienstvolles Werk war ferner „Faunae Insectorum Germaniae initia, Heft 1–110 mit je 24 illum. Kupfertafeln“ 1785–1798, welches später von Heinrich Schäffer fortgesetzt wurde. Ferner veröffentlichte er auf entomologischem Gebiete „Entomologia germanica“ 1795; „System. Nomenclatur über Schäffer’s Abbildungen der Insecten“ 1804; „Kritische Revision der Insectenfauna Deutschlands“ 1805; „Entomol. Versuch, die Jurineischen Gattungen der Linneischen Hymenoptera nach dem Fabrizius’schen System zu prüfen“ 1806; „Index entomologicus“ 1813 und zahlreiche kleinere Abhandlungen. Im Jahre 1798 wurde P. Stadt- und Land-Physikus in Hersbruck bei Nürnberg. Zahlreiche Akademieen und Gesellschaften ernannten ihn zu ihrem Mitgliede. Infolge seiner ausgebreiteten Verbindungen brachte er ein reichhaltiges, über 200 Foliobände umfassendes Herbarium und eine sehr bedeutende Insectensammlung zusammen. P. starb am 28. Juni 1829.