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Artikel „Oepffelbach, Johannes“ von Johannes Bolte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 366–367, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oepffelbach,_Johannes&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:00 Uhr UTC)
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Oepffelbach: Johannes Oe., protestantischer Prediger und Dramatiker im Anfange des 17. Jahrhunderts. Er war aus Auerbach in der Oberpfalz gebürtig, heirathete 1608 als Student in Leipzig Anna Oelschläger und nach ihrem Tode 1610 eine andere Leipzigerin Anna Barthel; am 25. November 1613 wurde [367] er zum Pfarrer des Dorfes Lößnig bei Leipzig berufen und ordinirt und starb in diesem Amte am 28. October 1636. Außer einem „Geistlichen Schatzkästlein“ (1610), einem 1621 erschienenen gereimten Tractat „Wipper Gewinst“ und einem prosaischen „Thewrung-Spiegel“ (1622) gab er 1616 ein Schauspiel „Adam Der Irrdische, Das ist Comoedia Von dem schrecklichen Sündenfall vnserer ersten Eltern“ heraus, welches auf dem 1596 gedruckten lateinischen Adamus lapsus des Joh. Avianius (s. A. D. B. I, 705) beruht. Während er die eigenthümliche Neuerung desselben, dem Chore nicht blos den lyrischen Abschluß der Akte zuzutheilen, sondern ihn nach antikem Vorbilde an der Handlung theilnehmen zu lassen, beibehält, erweitert er den von Avianius auf das Wesentliche beschränkten Umfang des Stückes, indem er zu Anfang von einzelnen Engeln die Schöpfung und den Sturz Lucifer’s erzählen läßt und am Schlusse den Proceß um den Menschen, den Streit von Justitia, Veritas und Misericordia und eine Schilderung der ersten menschlichen Familie nach der Verstoßung aus dem Paradiese anfügt. Ungescheut kehrt er also zu der breiten Straße der Tradition zurück, welche sein Vorgänger absichtlich verlassen hatte.

E. H. Albrecht, Sächs. ev.-luth. Kirchen- und Predigergesch. Bd. 1, Forts. 2 S. 896 (1802). – K. G. Dietmann, Die Priesterschaft in dem Kurfürstenthum Sachsen 2, 399 (1753). – Goedeke, Grundriß² 2, 376 nennt, einen Irrthum Gottsched’s wiederholend, unseren Autor Aeschelbach, während er bei Dietmann Apfelbach heißt.