Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Oelreich, Bernhard“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 316–317, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oelreich,_Bernhard&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 05:09 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Olpe
Nächster>>>
Oelrichs, Gerhard
Band 24 (1887), S. 316–317 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Bernhard Oelreich in der Wikipedia
Bernhard Oelreich in Wikidata
GND-Nummer 130677663
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|316|317|Oelreich, Bernhard|Richard Hoche|ADB:Oelreich, Bernhard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=130677663}}    

Oelreich: Bernhard O., Theologe, 1626–1686. Er wurde als der Sohn eines angesehenen Hamburger Kaufmanns am 5. April 1626 im großelterlichen Hause in Itzehoe geboren, besuchte zuerst Hamburger Schulen, kam aber schon früh nach Kopenhagen, wohin sein Vater von Christian IV. als Factor der isländischen Compagnie berufen worden war. Vierzehnjährig ging O. zur Universität über, wurde auch bald darauf mit der Vertretung der Stelle des deutschen Predigers betraut. 1644 ging er nach Rostock, wurde hier 1646 Magister, besuchte dann Danzig und Königsberg und kehrte nach Dänemark zurück, um an der Akademie in Soroe Vorlesungen zu halten. 1647 wurde er an dieser zum Professor der griechischen Sprache ernannt. 1649 besuchte er die niederländischen Universitäten, um sich von deren Einrichtungen zu unterrichten, 1651 wurde er Pfarrer in Aesheim in Schonen. 1664 war er auf dem Reichstage in Stockholm; hier lernte ihn Karl XI. näher kennen, ernannte ihn zum Hofprediger und veranlaßte seine Promotion zum Dr. theol. in Greifswald 1665. Bald darauf wurde O. Assessor des Consistoriums für Schonen mit dem Jus praepositurae in den Kirchspielen und wirkte in dieser Stellung mit besonderem Erfolge für die Errichtung einer Universität in Lund. In Anerkennung dieser Thätigkeit wurde er am 28. Januar 1668 mit der Einweihung der Universität beauftragt und zum ersten Kanzler derselben ernannt. Als mannigfache Zwistigkeiten ihm die Freude an diesem Amte genommen hatten und er infolge dessen um anderweitige Verwendung gebeten hatte, stellte ihm der König mehrere hohe Kirchenämter zur Wahl (u. a. das Bisthum Riga); O. wählte die Superintendentur für das Herzogthum Bremen, erhielt im März 1672 seine Ernennung mit der Würde eines königlich schwedischen Consistorialrathes, trat das neue Amt aber erst im April 1673 an. Er starb in Bremen am 30. März 1686. – Seine nicht sehr zahlreichen Schriften, meist Disputationen in Lund, Predigten [317] u. dgl., haben keinen dauernden Werth; seine Stärke beruhte auf seinem organisatorischen Talente.

J. H. Pratje, Altes und Neues aus den Herzogthümern Bremen und Verden 5, S. 67 ff. – Hamb. Schriftsteller-Lexikon 5, S. 575 ff.