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Artikel „Nolpe, Pieter“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 759–760, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nolpe,_Pieter&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 01:52 Uhr UTC)
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Nolpe: Pieter N., Maler und Radirer, geboren im Haag 1601, lebte noch 1670; das Sterbejahr ist unbekannt, wie überhaupt dessen Lebensverhältnisse. Seine Bilder sind sehr selten; in Schleißheim ist eine Landschaft von seiner Hand, in Berlin eine holländische Landschaft vom Jahre 1633. Dagegen hinterließ er viele Radirungen, die ihn als einen fleißigen und tüchtigen Kupferstecher erscheinen lassen. Als solcher soll er ein Schüler des Corn. Visscher und des Jonas Suyderhoef gewesen sein. Eine kleine feine Landschaft, die im Geiste des J. van Goyen ausgeführt ist, trägt das Jahr 1616 und dürfte zu seinen ersten Versuchen gehören. Mehrere große Blätter nach Peter Potter, dem Vater [760] des berühmten Thiermalers, enthalten alttestamentliche Historien. Zu dieser Folge gehört auch eine Landschaft, darin als Staffage Judas und Thamar in Umarmung nach P. Lastman’s trefflicher Radirung copirt ist. Besser als diese großen Blätter sind acht Radirungen, welche acht Monate darstellen, dann eine Folge von Bettlern (’TBoeren-Leven), in der Weise des P. Quast componirt und nach diesem eine Folge von Costümfiguren höherer Stände. Von besonderem Interesse sind seine Blätter, deren Inhalt sich auf die vaterländische Geschichte bezieht. Hieher gehört das mit P. Savary gestochene Werk: „Medicaea hospes“, Amst. 1638, nach Cl. Moyaert, Marts de Jonghe und S. de Vlieger. Es enthält die Abbildung der Feierlichkeiten beim Besuche der Maria de’ Medici in Holland. Ein zweites Werk („Beschrivinge van de blyde Inkoomste etc.“) hat zum Gegenstande die Heirath und Rückkehr des Königs von England (Amst. 1642). Es ist nach Jan Wildens. Ein drittes Werk nach P. Post enthält in 30 Blättern den Leichenzug des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien 1647. Besonders schön und geschätzt sind die beiden Blätter: „Durchbruch des Antony-Dammes“ nach W. Schellinks und des „Dammes bei Amsterdam“ 1651 nach J. Esselens. Nach Roghman und Adriaen van Nieulandt hat er Landschaftsfolgen herausgegeben und gehört besonders die zweite (8 Blätter) zu seinen besten Arbeiten. Eine „Anbetung der Weisen“ und ein „Christus am Kreuz“ nach Rubens sind nicht nach den Gemälden ausgeführt, sondern nach den bekannten Stichen von Vorsterman und B. à Bolswert copirt.

Kramm. – Immerzeel. – Nagler, Monogrammisten.