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Artikel „Nilson, Johann Elias“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 700–701, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nilson,_Johann_Esaias&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 22:50 Uhr UTC)
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Nilson: Johann Elias N., Maler, Zeichner und Radirer, geb. 1721 zu Augsburg, † 1788 daselbst, war Sohn und Schüler des geschickten Miniaturmalers Andreas N. Auch er verlegte sich auf das Miniaturmalen, gab jedoch später dem Zeichnen und Kupferstechen den Vorzug. Im J. 1769 wurde er Director der Zeichnungsakademie zu Augsburg, auch die Titel eines kaiserlichen und kurpfälzischen Hofkupferstechers wurden ihm verliehen. Zugleich führte er seinen [701] eigenen Kunstverlag. N. hatte sich an den französischen Rococokünstlern gebildet und ist ein Hauptvertreter dieser schnörkelreichen Kunst, jedoch kam er zuletzt, noch dem Zeitgeschmack huldigend, in die bekannte classicistische nüchterne Manier, die der moderne Kunstgelehrte, nicht das Volk, unpassend den Zopf nennt. Letzteres kann man besonders an einem Theil seiner zahlreichen Porträtstiche beobachten. N. stach nach Graff, Pesne, Gignoux und Andern, besonders nach den flüchtigen, aber geistreichen Malereien, welcher Holzer zu Augsburg al fresco ausgeführt hatte. Uebrigens war auch N. ein selbständiger Erfinder; die zahlreichen allegorischen Blätter, Grotesken, die zwölf Monate, Kartuschen etc. sind oft höchst reizend radirt und bieten einen interessanten Einblick in das Treiben des Rococozeitalters.