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Artikel „Niclas, Johann Nicolaus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 574–575, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Niclas,_Johann_Nicolaus&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 06:59 Uhr UTC)
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Niclas: Johann Nicolaus N., geb. am 5. April 1733 zu Gräfenwarth bei Schleiz, besuchte die Schulen zu Schleiz und Gera und seit 1753 die Universität Göttingen. wo er von Geßner liebgewonnen und gefördert wurde. 1760 wurde er Collaborator am Pädagogium zu Ilfeld, 1770 dann Rector der Michaelisschule zu Lüneburg, d. h. des vom Kloster St. Michaelis oder der Lüneburger Ritterschaft neben der Ritterakademie unterhaltenen bürgerlichen Gymnasii, das in einem gewissen Gegensatze zum städtischen Johanneum stand. Er war wol der gelehrteste aller Vorsteher dieser Anstalt, ein eifriger Büchersammler und Besitzer einer werthvollen Bibliothek von 9 –10 000 Bänden, welche 1790 für die Ritterakademie für 2000 Thlr. Cassenmünze (Speciesthaler) angekauft wurde. 1806 wurde er schwachsinnig und kam unter Curatel, am [575] 22. August 1808 starb er. Von seinen Arbeiten (bei Rotermund V, 625) war seine Ausgabe der „Geoponicorum sive de re rustica libri XX“ in 4 Bänden (1781) noch bis auf die neueste Zeit unentbehrlich.

Ueber seine Bibl. vergl.: Ad. Martini, Beitr. z. Kenntniß der Bibl. des Kl. St. Michaelis in Lüneburg (1827), S. 18 ff. – W. Pökel, Philol. Schriftst.-Lex. S. 190.