ADB:Neumayr, Franz
[542] endlich dem Predigtamte in der Stadt Augsburg, woselbst er auch 1775 verstarb. Er behandelte in seinen Kanzelvorträgen vorzüglich theologische Controversthemata, durch welche sein Name in weiten Kreisen bekannt wurde; eine homiletische Apologie des Probabilismus, welche er 1759 in’s Lateinische übersetzt erscheinen ließ, wurde sofort nach ihrem Erscheinen in den Index librorum prohibitorum gesetzt. Außer seinen Controverspredigten ist noch eine von ihm veröffentlichte Sammlung von Schuldramen zu erwähnen, unter dem Titel: „Theatrum politicum, seu Tragoediae ad commendationem virtutis et vitiorum detestiationem olim ludis autumnalibus nunc typo datae“ (Augsburg und Ingolstadt, 1760). Wir lassen hier die Titel der einzelnen Dramen folgen: „Titus Imperator“, „Eutropius infelix Politicus“, „Papinianus Juris consultus“; „Anastasius Diaconus“, „Jerobeam“; „Constantia orthodoxa ab Imperatore Constantio sapienter honorata“, „Sepulchrum concupiscenctiae“; „Servus duorum dominorum“; „Processus judicialis contra fures temporis“; „Tobias et Sara“.
Neumayr: Franz N., geb. 1697 zu München, seit 1712 dem Jesuitenorden angehörig, bekleidete in den Schulen des Ordens zuerst das Lehramt der Humaniora und der Philosophie, widmete sich sodann der Mission, und- Vgl. Backer, Ecrivains, Tom. I.