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Artikel „Nachtmann, Franz Xaver“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 200–201, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nachtmann,_Franz_Xaver&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 12:10 Uhr UTC)
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Nachtmann: Franz Xaver N., Maler und Lithograph, geb. am 6. September 1799 zu Bodenmais in Niederbaiern als der Sohn eines k. b. Oberrechnungscommissärs, besuchte 1814–1819 die Akademie zu München mit solchem Erfolge, daß er bald eine Stelle als Früchte- und Blumenmaler an der königlichen Porzellanmanufactur erhielt. Was N. hier leistete zählt zu den besten Erzeugnissen dieser vielgenannten Anstalt. In seinen Landschaften, Blumen- und Fruchtstücken erreichte er einen hohen Grad von Vollkommenheit; eine zierliche, geschmackvolle Behandlung aller Theile, besonders des so schwierigen Blätterwerkes gehörte zu seinen Vorzügen. N. wurde insbesondere bei Anfertigung des königlichen Prachttafelservices verwendet und schmückte viele Vasen, Platten und [201] Teller mit Gemälden. Im J. 1827 schied N. aus dieser Anstalt und verlegte sich auf die Oel- und Aquarellmalerei und war bald ebenso thätig im Gebiete der Landschaft und Architektur wie im Miniaturbilde und im Porträtfach. Beispielsweise seien erwähnt die Bildnisse der königlich bairischen und herzoglich Leuchtenberg’schen Familie. Aus den Schlössern zu Nymphenburg und Schleisheim malte er viele perspectivische Ansichten und sogenannte Interieurs, auch den Römersaal der Glyptothek, das Innere der Allerheiligen-Hofkirche und die Schloßkapelle zu Tegernsee (staffirt mit der Vermählung des Herzogs Maximilian mit der Prinzessin Louise von Baiern). Eine erfolgreiche Wirksamkeit entfaltete N. als Lehrer, veröffentlichte mehrere praktische Fachwerke, wozu er die Blätter selbst auf Stein zeichnete; z. B. „Gründlicher Unterricht in der Blumen-Zeichnung“ und „Blumen- und Früchtestudien“ (24 Blatt). N. erlag am 17. December 1846 nach achtjährigem Leiden einer Rückenmarkkrankheit.

Vgl. Nagler 1840, X. 99. – Kunstvereinsbericht für 1846, S. 59. – Seubert 1878, II. 624.