ADB:Mylius, Heinrich
Rivin vor sich. (Vgl. J. Christoph Mylius, Historia Myliana. Jenae 1751.)
Mylius: Leonhard Heinrich M., Dr. med., geb. am 15. October 1696 zu Leipzig, † daselbst unverheirathet am 4. Februar 1721, also 25 Jahre alt. Er entstammte dem oben (S. 134) erwähnten weitverbreiteten Gelehrtengeschlecht. Baccalaureus der Philosophie wurde er an der Leipziger Akademie am 1. Juni 1715, Magister der Philosophie daselbst am 14. Februar 1716 und in demselben Jahre Baccalaureus der Medicin, Licentiat der Medicin am 22. October 1717 und Doctor der Medicin am 28. October 1717 zu Leipzig. Er wird bezeichnet als „in anatomia praesertim exercitatissimus“, ist aber auf anatomischem Gebiete durchaus unbekannt und hat nichts veröffentlicht als seine lateinische Dissertation „De puella monstrosa“, Lipsiae 1717. M. beschreibt darin unter Hinzufügung einer Abbildung ein mit einer Mißbildung am Kopfe (Encephalocele) geborenes Mädchen, welches drei Tage alt geworden ist. Seine theoretische Anschauung wird von der damals gültigen Lehre vom Versehen der Schwangeren beherrscht, die anatomische Untersuchung ist aber gut, die Beschreibung kurz und klar. Die Disputation ging unter der Präsidentschaft vonNicht zu verwechseln mit diesem Leonhard Heinrich M. ist ein zweiter ganz gleichen Namens, ein Leipziger, der 1715 dort eine Dissertation „De anatomia et physiologia in genere, sub praesidio P. G. Schacheri“ schrieb. Dieselbe ergeht sich, ohne etwas Originales zu bringen, nur in allgemeinen Betrachtungen.