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Artikel „Molitor, Martin von“ von Albert Ilg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 110, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Molitor,_Martin_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 22:11 Uhr UTC)
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Molitor: Martin von M., Landschaftsmaler, geb. in Wien 20. Febr. 1759. Als Schüler der Akademie daselbst schloß er sich dem Landschafter Christian Brand, Professor jenes Institutes, an. Im J. 1784 lieferte er sein Aufnahmsstück: Gegend in der Rossau an der Donau bei Wien (noch in der Galerie der Akademie), und wurde dadurch Mitglied. Seine Erziehung hatte ihn mit wissenschaftlichen Kenntnissen ausgestattet, wodurch seine Werke zu geistvollen und klargedachten Compositionen gediehen. Die Auffassung der Natur ist bei ihm eine ideale, die Stimmung fein, das Colorit sonnig. Charakteristik und scharfe Individualisirung geht ihm jedoch ab. Mit ihm und seinem Schüler Joseph Mößmer schließt die baroke Tradition der Landschaftsmalerei in der Wiener Schule ab. Zu den besten Bildern Molitor’s gehören: „Waldweg mit Gebirgsaussicht“, „Auftrieb einer Heerde ins Gebirg“, „Ebene mit einer Hütte“ (sämmtlich in der Galerie der patriotischen Kunstfreunde in Prag). In späterer Zeit beschäftigte sich der Künstler so eifrig mit dem Zeichnen, der Radirnadel und Gouachemalerei, daß er darüber die Palette mehr vernachlässigte. Doch gehören jene Leistungen zu dem besten, was der Künstler geschaffen hat, es sind meist kleine liebliche Landschaftsbildchen von großem Reize, besonders eine aus blauem Papier ausgeführte Suite ist sehr verdienstvoll. Von seinen Radirungen hat Adam von Bartsch ein Verzeichniß edirt. Nach M. sind mehrere Gemälde gestochen, so Schloß Tirol von Bartsch, das Lechthal bei Reutte von Duttenhofer, anderes von Piringer. Später wurde er Custos der Hofbibliothek in Wien, wo er den 16. April 1812 starb.