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Artikel „Meyer, Moriz“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 612–613, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meyer,_Moriz&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 21:14 Uhr UTC)
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Meyer: Franz Eduard Moriz M., preußischer Artilleriehauptmann und militärisch-technischer Schriftsteller, wurde am 1. Februar 1798 zu Breslau geboren, trat am 1. Mai 1814 bei der Artillerie in den Dienst, nahm im Feldzuge von 1815 an einigen Gefechten bei den französischen Grenzfestungen theil, stand dann bei der Occupationsarmee und besuchte nach der Heimkehr die allgemeine Kriegsschule. Hier trat er zuerst als Schriftsteller auf, indem er im Militär-Wochenblatt die älteren Ansichten über das Steigen der Raketen bestritt. 1821 kam er nach Breslau in Garnison und wandte sich nun mit verdoppeltem Eifer naturwissenschaftlichen Bestrebungen zu; namentlich beschäftigte er sich damit, den Grundsätzen und Lehren der Chemie mehr Eingang bei der Artillerie zu verschaffen. Auch promovirte er zum Doctor philosophiae; seiner Inauguraldissertation lag der Wunsch zu Grunde, das Verhalten und die Zusammensetzung der Bronze wissenschaftlich zu begründen. 1828 wurde er zum Generalstabe commandirt, 1830 der Artillerieprüfungscommission als technischer Consulent beigeordnet und in demselben Jahre in das Kriegsministerium berufen, wo er sich mit den technischen und besonders mit den chemischen Theilen des Artilleriewesens zu beschäftigen [613] hatte, 1838 ward er Mitglied der Artillerieprüfungscommission. In dieser Stellung starb er am 23. Juli 1838 zu Karlsbad. Seine schriftstellerische Thätigkeit, welche durch mehrfache Reisen in fremde Länder und die dort gesammelten Erfahrungen, sowie durch ausgebreitete Sprachkenntnisse gefördert wurde, war eine ebenso ergiebige wie nutzbringende. Außer zahlreichen Abhandlungen in periodischen Blättern schrieb er an selbständigen Werken namentlich: „Erfahrungen über Fabrikation und Haltbarkeit der eisernen und bronzenen Geschütze“, 1831; „Feuerwerkerei“ und „Vorträge über die Artillerietechnik“, 1833; „Grundzüge der Militärchemie“, 1834, und 1835 sein auch in das Französische übersetztes Hauptwerk, welches bleibenden Werth hat, das „Handbuch der Geschichte der Feuerwaffentechnik“, welchem 1837 ein Nachtrag folgte. Seine Arbeiten zeichnen sich durch scharfe Kritik des Bestehenden und durch Ideenreichthum aus.

Nekrolog im Archiv für die Offiziere des königlich preußischen Artillerie- und Ingenieurcorps, 7. Bd., 2. Heft, Berlin 1838, dessen Mitredacteur er gewesen war.