Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Melas, Heinrich“ von Friedrich Teutsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 307–308, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Melas,_Heinrich&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 21:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Meisl, Karl
Band 52 (1906), S. 307–308 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Heinrich Melas in Wikidata
GND-Nummer 139806296
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|307|308|Melas, Heinrich|Friedrich Teutsch|ADB:Melas, Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=139806296}}    

Melas: Heinrich M., ein Siebenbürger Sachse, geboren am 12. August 1829 in Mühlbach, Sohn des dortigen Predigers. Er studirte an der Hermannstädter Facultät Jura (1849–51) und trat dann in Staatsdienste, wo er als ungewöhnliche Arbeitskraft erkannt und bei den verschiedensten Gerichten verwendet wurde, bis er 1863 dem Staatsdienst entsagte und als Rechtsanwalt 1877 in Schäßburg arbeitete. Wohlhabend genug, um auch diese Beschäftigung niederzulegen, widmete er sich nun ganz öffentlichen Arbeiten, in erster Reihe in der evangelischen Kirche in Schäßburg, dann in den politischen Fragen seiner Heimath. Die politische Leitung in Schäßburg lag Jahre lang in seiner Hand. Am Zustandekommen des sächsischen Volksprogramms von 1890, das eine Ausgleichung mit den leitenden ungarischen Staatsmännern zu Wege brachte, hatte er wesentlichen Antheil. Daneben war er ein ungewöhnlich geschmackvoller Schriftsteller, vor allem Uebersetzer. Er gab seine Arbeiten unter dem Titel: „Französische und magyar. Dichtungen in metrischer Uebersetzung“ 1885 in Wien heraus, dann eine Petöfi-Uebersetzung 1891 in Hermannstadt, zweifellos die beste von allen, ohne die am meisten verbreitete geworden sein. Zugleich begann er eigne stimmungsvolle Gedichte zu veröffentlichen, deutsch und sächsisch, die ihn als feinfühligen Dichter kennzeichnen, [308] der umfassende Lebenserfahrung in formschöner Gedankentiefe zu bieten wußte. So bewahrt ihm sein Volk als Charakter und Schriftsteller ein dankbares Andenken. Einen Theil seines großen Vermögens hatte er der Kirche gewidmet. Er starb am 23. November 1894.

H. M. in Trausch-Schaller, Schriftsteller-Lexikon der S. Deutschen IV, 282.