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Artikel „Meinhold, Karl Christian“ von Rudolf Schmidt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 303, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meinhold,_Karl_Christian&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 09:01 Uhr UTC)
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Meinhold: Karl Christian M. Als der Sohn eines ärmlichen Schichtmeisters am 13. April 1740 zu Marienberg in Sachsen geboren, erlernte M., nach dem Besuche der Volksschule, von 1755–59 Gutenberg’s Kunst in einer kleinen Druckerwerkstatt Leipzigs. Auch die ersten Gehilfenjahre verblieb er noch bei seinem Lehrprinzipal, um 1763 in die Buchdruckerei von Wilh. Harpeter in Dresden einzutreten. Am 24. Januar 1768 wurde M. als Factor in die Stößel-Kreise’sche Buchdruckerei ebenda berufen, welches Geschäft er 9 Jahre später übernahm.

Die Firma ist mit den Anfängen des Dresdener Buchdrucks eng verbunden. 1524 berief Herzog Georg zum Druck von Reformations-Gegenschriften den Buchdrucker Wolfgang Stöckel von Leipzig nach Dresden. 1568 ward der Nachfolger, Matthäus Stöckel zum Hofbuchdrucker ernannt. Unter dessen Nachfolger, Gimel Bergen, welcher 1590 eine Druckprobe von 12 verschiedenen deutschen, 5 lateinischen, griechischen und hebräischen Schriftarten aufzuweisen vermochte, ward die Hofbuchdruckerei nach Annaberg verlegt, doch nur für kurze Zeit, denn bereits 1591 kehrte sie nach „der Moritzstraße“ in Dresden zurück. In der Bergen’schen Familie, welcher auch die bekannten Dresdener Buchdruckergrößen Johann Riedel, seit 1693, und Johann Conrad Stößel, seit 1716, angehörten, verblieb das Geschäft bis zum Uebergang an Meinhold, welcher es am 28. Januar 1777 unter seinem Namen übernahm und nach dem Tode der Witwe Krause – deren Mann, Joh. C. Krause Geschäftstheilhaber gewesen war – auch den Titel eines Hofbuchdruckers erhielt.

Mit Unterstützung hochgestellter Persönlichkeiten brachte M. das Geschäft in unglaublich kurzer Zeit zu hervorragender Blüthe. Mit 4 Pressen hatte er begonnen, Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigte die Meinhold’sche Hofbuchdruckerei bereits 15 Pressen. Alle Zweige der Druckerkunst machte sich M. dienstbar, stets sah er auf neuestes Material und blieb deshalb immer an der Spitze. Sachsen und Polen ließen ihre Cassenbillets und Staatspapiere bei M. anfertigen. Der erste Dresdener Notendruck ging aus seiner Officin hervor, und lange Zeit waren die Meinhold’schen Drucksachen mit den geschmackvollen Didot’schen Lettern berühmt. Dazu kamen glückliche Verlagsunternehmungen, die bald eine Stütze des Geschäftes wurden.

Auf der Höhe seines Erfolges, feierte M. 1809 sein 50jähriges Buchdruckerjubiläum. Seine Vaterstadt Marienberg erfreute er durch große wohlthätige Stiftungen. Er gründete und dotirte reichlich die „Dresdener Buchdrucker-Unterstützungskasse“, welche noch heute sein Andenken segnet.

Seit 1777 vermählt mit der Tochter Concordia des Hofküchenmeisters Schnabel, übergab M. 1816 das Geschäft seinen ihm verbliebenen Söhnen Christian Imanuel, Carl Traugott und August Ferdinand Meinhold, nachdem dieselben 1810 zu Hofbuchdruckern ernannt worden waren. Die Firma wurde in C. C. Meinhold & Söhne umgeändert. K. C. M. starb am 5. Januar 1827.