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Artikel „Meginher, Erzbischof von Trier“ von Franz Xaver Kraus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 183, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meginher&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 15:55 Uhr UTC)
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Meginher, Erzbischof von Trier (1127–1130). Nach der erzwungenen Abdankung des heiligen Gottfried (17. Mai 1127) ward der von Jugend auf in der Trierischen Kirche erzogene M., aus dem Grafengeschlecht von Vianden und also wol ein Anverwandter jenes, gewählt. Schon gleich nach seiner Erhebung nahm er die Neuerburg bei Bombogen im Sturm und zwang ihren Eigenthümer, den Grafen Wilhelm von Luxemburg, zum Frieden und zur Ruhe. In der Fasten des folgenden Jahres ging er nach Rom, wo ihn Papst Honorius II. am 9. April bestätigte und mit dem Pallium schmückte. Nach seiner Rückkehr machte er sich durch rücksichtsloses Einschreiten gegen den vielfach entarteten Klerus verhaßt und erschütterte seine Stellung noch mehr, indem er im Auftrag des Papstes den gegen Lothar den Sachsen gewählten Gegenkönig Konrad bannte. Im November 1129 kehrte er nach Rom zurück, ward aber auf Veranlassung König Konrads aufgegriffen und nach Parma gebracht, wo er nach zehnmonatlicher Gefangenschaft, durch Kummer (oder von seinen Feinden) geblendet, starb (1. October 1130).

Vgl. Gesta Trev. MG. SS. VIII, 199. Görz, Reg. d. Erzb., S. 16. Ders., Mittelrh. Reg. I, 498. Brower, Annal. II, 27. Jaffé, Gesch. Lothars, S. 250. Leonhardy, Gesch. d. Tr. Landes u. Volkes, Tr. 1870, S. 444.