ADB:Meffrid
Meffrid, Meistersänger des 14. Jahrhunderts, von welchem die Kolmarer Handschrift, und sie allein, sechs Lieder überliefert, alle in derselben Strophenform. Das eine ist ein Loblied auf Maria, das andere ein Gebet, das ebenfalls in einen Anruf zu Maria übergeht; das dritte ist der Verherrlichung der Frauen gewidmet, das vierte handelt von der Vergänglichkeit des Irdischen; das fünfte von denjenigen, die mit einem „Hat Zeit genug“ und „Es kommt noch wohl“ alles auf die Zukunft verschieben, was ihnen zu thun obliegt. Das letzte nennt sich ein „Straflied“ und ist gegen die Stümper gerichtet, die sich, ohne inneren Beruf dazu zu haben, mit Singen und Dichten abgeben. Die noch reine und sorgfältige Form seiner Verse und Reime verhindert, ihn in eine spätere Zeit als das 14. Jahrhundert zu setzen.
- Bartsch, Meisterlieder der Kolmarer Handschrift (1862), S. 181 und 550–558.