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Artikel „Mayr, Johann Alois“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 141, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mayr,_Johann_Alois&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 12:26 Uhr UTC)
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Mayr: Johann Alois, Genremaler und Lithograph, geb. 1801 zu Lienz in Tirol, besuchte die nothwendigsten Schulen, kam, da er Talent zur Malerei zeigte, mit 14 Jahren nach Hall, um sich bei dem dortigen Maler Wagner vorzubereiten, malte 1818 zu Innsbruck einige Bildnisse, welche ihm schon den eigenen Unterhalt sicherten, ging 1821 nach München auf die Akademie, wo er zwei Bilder, darunter „Merkur und Argus“ componirte und malte, welche vom Innsbrucker Ferdinandeum angekauft wurden. Auch lithographirte er mehrere Blätter, z. B. ein „Ecce homo“ nach G. Reni; „Ein Satyr belauscht eine schlafende Nymphe“ nach van Dyck und mehrere Blätter nach Originalen in der Leuchtenberg-Gallerie. Auch zeichnete M. eigene Compositionen auf Stein, wie „Eine Gesellschaft von jungen Männern, zechend, rauchend und musizirend“ (im Hintergrunde durch ein offenes Fenster wird M. sichtbar), oder eine ähnliche Gesellschaft bei dem Abschied eines Freundes (im Hintergrunde der Postwagen) 1830. Gr.-Qu. Fol. Sein 1830 vollendetes, eine Scene aus dem Pusterthal vorstellendes Bild „Die Brautwerbung“ wurde vom Kunstverein angekauft. Es war sein letztes Werk. Auf der Rückkehr von einer im strengsten Winter zu seinen Eltern unternommenen Reise, hatte der Künstler mit den größten Beschwerden zu kämpfen, gerieth in eine Lawine und arbeitete sich nur mit dem Aufwande aller Kräfte heraus; die dabei ausgestandenen Schrecknisse und furchtbare Erkältung legten den Keim zu den nachfolgenden Leiden und dem frühen, schon am 8. Juni 1831 zu München erfolgten Tode des zu den schönsten Hoffnungen und Erwartungen berechtigenden jungen Mannes. – Auch sein jüngerer Bruder Ignaz M. (geb. zu Lienz 1817), welcher 1832 nach München kam und der Kunst sich zuwendete, starb daselbst schon 1834.

Vgl. Kunstvereins-Bericht für 1831 S. 54. Nagler 1839 VIII, 490. Wurzbach 1868 XVIII, 138. Maillinger II, 163 (Nr. 2958–60).