ADB:Matthaei, Christian Friedrich von

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Artikel „Matthäi, Christian Friedrich von“ von Franz Eyssenhardt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 606, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Matthaei,_Christian_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 07:01 Uhr UTC)
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Matthäi: Christian Friedrich von M. wurde am 4. März 1744 in Gröst in Thüringen geb. Sein Vater war Trompeter in der Compagnie des Rittmeisters Rüdiger; da der Name M. in den Akten des Pfarramtes von Gröst nicht weiter vorkommt, so war die Compagnie, welcher der Vater angehörte, wahrscheinlich nur kurze Zeit auf dem Durchmarsche in Gröst. Seine Mutter wird in dem Kirchenbuche (gegen die dortige Gewohnheit) nicht erwähnt. Er besuchte von 1754 an die Kreuzschule in Dresden und bezog 1763 die Universität Leipzig. Im J. 1772 wurde er, von Ernesti empfohlen, Rector in Moskau. In demselben Jahre wurde er dort außerordent1icher, 1774 ordentlicher Professor der alten Litteratur, 1782 erhielt er den Titel eines Collegienrathes. 1784 zu einer Reise nach Sachsen beurlaubt, hinderte ihn eine Krankheit an der Rückreise. So wurde er 1785 Rector der Landesschule zu Meißen und 1789 Professor der griechischen Sprache an der Universität Wittenberg. 1805 wurde er russischer Hofrath und wiederum Professor der classischen Litteratur an der Universität in Moskau, wo er am 14./26. September 1811 starb. Seine bedeutendsten litterarischen Arbeiten sind den Kirchenvätern und dem Neuen Testamente gewidmet; besondere Verdienste erwarb er sich durch die Bekanntmachung zahlreicher Moskauer Handschriften, besonders aus der Bibliothek der heiligen Synode. Nicht selbst herausgegeben hat er den von ihm in dieser Bibliothek entdeckten Codex der Homerischen Hymnen, welcher einen Hymnus an die Demeter und das Fragment eines Hymnus an den Dionysos enthält, die bis dahin unbekannt waren. Nach seiner Abschrift gab dieselben Ruhnken heraus.

Mittheilung des Pfarrers Küstermann in Gröst. Müller’s Versuch einer Geschichte der Landesschule zu Meißen. Rotermund zu Joecher.