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Artikel „Martini, Johann“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 510, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Martini,_Johann&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:43 Uhr UTC)
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Martini: Johann, Schulmann, geb. 1558 in Cöslin, † im März 1629 in Danzig. Dort stand er erst als Conrector und vom 30. Jan. 1603 als Rector der St. Marienschule vor, der seit 1363 bekannten ältesten Kirchenschule der Stadt. In den wilden Kampf zwischen Lutherthum und Calvinismus, der zu Anfang des 17. Jahrhunderts Danzig so heftig bewegte, daß am wenigsten ein Theologe demselben fern bleiben konnte, wurde auch M. hineingezogen. Er neigte zur calvinistischen, durch Fabricius und Keckermann zur Herrschaft gebrachten Richtung. Seinem Amte ist diese Theilnahme begreiflicher Weise nicht heilsam gewesen. Die St. Marienschule, durch seinen Vorgänger Schreck derartig in Flor gebracht, daß sie nach den Vorstellungen der Zeit vollständig sowol den Zwecken derer entsprach, die eine praktische Bildung erstrebten, als auch derer, die die gelehrte Laufbahn betreten wollten, büßte diesen Ruf unter Martini’s Leitung ein und gewann ihn erst nach seinem Tode wieder. Dagegen war er schriftstellerisch thätig, eine lateinische Grammatik (1611) erlebte eine Reihe von Auflagen, ebenso „Institutiones rhetoricae“ (1614). Er war seit 1597 mit Katharina Pauli, Tochter des Mag. Adrian Pauli, Pastors an der St. Peterskirche zu Danzig vermählt.

C. W. Haken, Geschichte von Cöslin, wo ein Verzeichniß seiner Schriften. Th. Hirsch, Geschichte des Danziger Gymnasiums.