Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mappus, Marcus“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 285–286, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mappus,_Markus&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:18 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Mara, Elisabeth
Band 20 (1884), S. 285–286 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Markus Mappus in der Wikipedia
Markus Mappus in Wikidata
GND-Nummer 124706681
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|285|286|Mappus, Marcus|August Hirsch|ADB:Mappus, Markus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124706681}}    

Mappus: Marcus M., Arzt, am 28. October 1632 in Straßburg geboren, hatte zuerst an der Universität seiner Vaterstadt, später in Padua Medicin studirt und nach seiner Rückkehr von dort im J. 1653 in Straßburg die Doctorwürde erlangt. Er habilitirte sich daselbst als praktischer Arzt, wurde nach einigen Jahren zum Professor der Botanik ernannt, später bekleidete er auch den [286] Lehrstuhl der praktischen Medicin; er ist am 9. August 1701, nachdem ihm noch das Canonicat im Kapitel von St. Thomas übertragen worden war, gestorben. – M. war ein eifriger Vertreter der alten griechischen Heilkunde, als deren Repräsentanten er Hippokrates und Galen am höchsten stellte und welche er gegen die iatrochemischen und iatrophysischen Theorien seiner Zeit aufs lebhafteste vertheidigte; übrigens zeichnete er sich durch die größte Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung seiner akademischen Pflichten aus. – Von seinen zahlreichen medicinischen Arbeiten, welche sämmtlich als akademische Gelegenheitsschriften erschienen sind und fast alle Gebiete der Heilkunde betreffen, verdienen die „Dissertatio de voce articulata“, 1681, ein Versuch einer mechanischen Erklärung der Sprachbildung, und „Historia med. de acephalis“, 1687, Abbildung und Beschreibung eines kopflosen Fötus, besonders genannt zu werden. – Unter seinen botanischen Werken nehmen „Catalogus plantarum horti medici Argentoratensis“, 1691 (später in erweiterter Bearbeitung von Spielmann herausgegeben) und „Historia plantarum Alsaticarum“, eine alphabetische Aufzählung zahlreicher, zum Theil sehr seltener Pflanzen mit der Tournefort’schen Bezeichnung nach Mappus’ Tode (1742) von Joh. Christ. Ehrmann herausgegeben, die erste Stelle ein.

Ein vollständiges Verzeichniß seiner medicinischen Schriften findet sich in Haller, Biblioth. chirurg. I. 365, Bibl. anat. I. 651, Bibl. med.-pract. III. 101.