ADB:Mannstein, Heinrich Ferdinand

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mannstein, Heinrich Ferdinand“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 211–212, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mannstein,_Heinrich_Ferdinand&oldid=- (Version vom 8. November 2024, 00:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 20 (1884), S. 211–212 (Quelle).
Heinrich Ferdinand Steinmann bei Wikisource
Heinrich Ferdinand Mannstein in der Wikipedia
Heinrich Ferdinand Mannstein in Wikidata
GND-Nummer 117259268
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|211|212|Mannstein, Heinrich Ferdinand|Moritz Fürstenau|ADB:Mannstein, Heinrich Ferdinand}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117259268}}    

Mannstein: Heinrich Ferdinand M. (recte Steinmann), geb. den 16. September 1806 zu Berggießhübel bei Pirna in Sachsen, wohin wegen der Kriegswirren die Eltern gezogen waren, gehörte zu den bemerkenswerthen Erscheinungen auf dem Felde der Gesangslitteratur, historischen Belletristik und Journalistik der 30er bis 60er Jahre. M. absolvirte, dem dringenden Wunsche seines strenggläubigen Vaters nachgebend, die theologischen Studien auf der Universität Leipzig, nachdem er schon als Gymnasiast der Kreuzschule zu Dresden und der Thomasschule zu Leipzig sich als begabter Schüler gezeigt hatte; nebenher [212] aber trieb er mit Begeisterung das Studium der Musik. Die Aussichten zur Erlangung einer Pfarramtsstelle Ende der 20er Jahre waren die denkbar ungünstigsten, die Armuth des jungen Theologen groß und der Drang zur Kunst überwand daher schließlich die heftigen väterlichen Proteste und den eigenen Seelenkampf, so daß M., der mit einer hübschen Baßstimme begabt war, 1829 in das Hoftheater-Singechor zu Dresden eintrat. Der damalige berühmte Gesangslehrer Johannes Miksch wurde bald auf die Stimme Mannstein’s aufmerksam und bildete, angezogen durch den Geist und die classische Bildung des jungen Mannes, denselben zum Sänger aus. M. verließ jedoch bald die Bühne für immer, um die Laufbahn eines Schriftstellers und Gesanglehrers einzuschlagen. Die namhaftesten Werke, welche er als solcher schuf, sind folgende: „Das System der großen Gesangschule des Bernacchi von Bologna dargestellt etc.“ (deutsch und französisch), Dresden und Leipzig; „Die große italienische Gesangschule etc.“, zweite umgearbeitete und verbesserte Auflage des vorherigen Werkes, Dresden und Leipzig 1848; „Die gesammte Praktik der classischen Gesangskunst“, Dresden; „Geschichte, Geist und Ausübung des Gesanges von Gregor dem Großen bis auf unsere Zeit“, Dresden 1847; „Denkwürdigkeiten der kurfürstl. und königl. Hofmusik zu Dresden“, Leipzig 1864; „Katechismus des Gesanges“, Leipzig 1863. – Die 30er bis 50er Jahre brachten eine große Anzahl historischer Novellen: „Der Herzog von X.[WS 1]“, „Der Schwedenkönig Gustav Adolph“, „Der Schmalkaldische Bund“, „Der Aufstand zu Stralsund“, „Die Geusen“ etc. Außerdem entwickelte M. eine große Thätigkeit als Journalist. Endlich ist er als einer der ersten Schüler F. Gabelsberger’s zu nennen. Er wurde bereits 1839 von der königlich sächsischen Regierung als Kammerstenograph im Staatsdienst angestellt und fungirte als solcher bis zu seinem am 3. August 1872 in Dresden erfolgten Tode auch in ausländischen Parlamenten und als stenographischer Schriftsteller.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. richtig: R.