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Artikel „Mallery, Karel de“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 140, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mallery,_Karel_de&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 13:42 Uhr UTC)
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Mallery: Karel de M., Kupferstecher, geb. um 1572, kam 1586 zu Phil. Galle in Antwerpen in die Lehre; 1597 wurde er freier Meister daselbst. Im Gildejahr September 1621 bis September 1622 bekleidete er die Stelle eines Vorstandes (Dekanes) der Gilde. Gegen Ende 1623 starb seine Frau. Er kommt noch 1630–31 in Antwerpen vor. Sein Bildniß, von A. van Dyck’s Meisterhand gemalt, befindet sich in der Pinakothek zu München; es stellt schon einen ziemlich bejahrten, beleibten Herrn vor. M. ist hauptsächlich als Stecher von kleinen Andachtsbildern bekannt; obwol er Schüler Galle’s war, verließ er dessen kräftigere Manier, um sich den Gebrüdern Wierx anzuschließen: seine Blätter haben die größte Verwandtschaft mit den Leistungen der letzteren. Uebrigens steht er ihnen nach; seine Kupfer sind ja wol sehr fleißig und fein gestochen, aber trotzdem hatte er keine genügende Festigkeit in der Form. So erscheinen die Blätter als gleichgültig.

Philipp de M., Sohn des Vorigen, lernte ohne Zweifel bei seinem Vater, da er in den Antwerpener Liggeren nicht als Schüler Jemandes eingeschrieben steht. Er kam als „Meistersohn“ zwischen dem 17. September 1626 und dem gleichen Tag 1627 in die Gilde, was seine Geburt, die wol zu Antwerpen statthatte, auf beiläufig 1605 stellt. Im folgenden Gildejahre nahm er einen gewissen Sandoliet als Schüler auf, im J. 1631–32 Frans Campignoen, 1634/35 Valerius Schoot. Wie Dlabacz in seinem böhmischen Künstlerlexikon mittheilt, hielt sich M. lange Zeit in Prag auf; er stach das Bildniß des am 2. Februar 1622 gestorbenen Prager Erzbischofs Johann Lohelius. Für den von den Jesuiten herausgegebenen „Typus Mundi, in quo ejus calamitates et pericula emblematice proponuntur“ (Antw. 1627) lieferte er die Stiche. Seine Blätter sind im Stil und Geiste seines Vaters; an der großartigen Entwicklung des Kupferstiches in Antwerpen gerade zu seiner Zeit nahm er keinen Antheil.