ADB:Müller, Friedrich August

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Artikel „Müller, Friedrich August“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 529, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BCller,_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 22:23 Uhr UTC)
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Müller: Friedrich August M. wurde am 16. September 1767 zu Wien von protestantischen Eltern geboren und von diesen im Alter von neun Jahren dem Basedow’schen Philanthropin in Dessau zur Erziehung und Ausbildung übergeben. Im J. 1785 bezog er die Hochschule zu Halle, wo er, wie auch später in Göttingen, die Collegien nach Lust und Laune wählte, da er nicht die Absicht hatte, ein öffentliches Amt zu erstreben; doch widmete er sich mit Vorliebe dem Studium der classischen Litteratur und der Kant’schen Philosophie. Im J. 1793 begab er sich nach Erlangen und habilitirte sich hier 1797 als Privatdocent. Der Abgang seiner beiden Freunde, des Pfarrers Abegg[WS 1] und des Professors Isenflamm, verleidete ihm aber den längeren Aufenthalt in Erlangen, und so kehrte er nach Wien zurück, wo er im Kreise seiner Verwandten und Freunde ganz der Poesie und Litteratur lebte und am 31. Januar 1807 in Folge unheilbarer Schlaflosigkeit starb. M. verdient als epischer Dichter der Vergessenheit entrissen zu werden. Wir besitzen von ihm drei größere Dichtungen: „Richard Löwenherz. Ein Gedicht in sieben Büchern“ (1790); „Alfonso. Ein Gedicht in acht Gesängen“ (1790) und „Adalbert der Wilde. Ein Gedicht in zwölf Gesängen“ (1798), von denen besonders die beiden ersten alle Beachtung verdienen. In ihnen erweist sich M. als ein talentvoller Nachahmer Wieland’s, und wenn er auch seinem Vorbilde nicht an Reichthum der Erfindung und an Gestaltungsgabe gleichkommt, so ist er doch in der Schilderung von Seelenzuständen wie überhaupt in jeder Art von Gemälden sehr glücklich; seine Sprache zeugt von gebildetem Geschmack und lebendiger Phantasie, und die Versification ist überaus wohllautend. Müller’s letzte größere Arbeit war eine Uebersetzung aus dem Schwedischen, „Oden, oder die Auswanderung der Asen“ (1805).

Wurzbach’s Biographisches Lexikon, Bd. XIX, S. 351.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Wilhelm Abegg (1768–1806), ging 1803, als Nachfolger von Ernst Daniel Andersch (1731–1802), als Hofprediger an die reformierte Königsberger Burgkirche.