ADB:Müller, Friedrich (Komponist)
Heinrich Christoph Koch (Bd. XVI S. 383) theoretischen Unterricht. Bald erhielt er den Titel Hofmusikus und wurde Vorgeiger an der zweiten Violine. Im J. 1816 wurde ihm vom Fürsten der Auftrag die Militärmusikcapelle zu reformiren und erhielt er deren Oberleitung. Auch als Componist machte er sich bekannt, anfänglich durch Solostücke für die Clarinette mit Begleitung, später durch mehrere Sinfonien, Opern, Concerte für verschiedene Instrumente, Lieder, Chöre, auch ein [529] Choralbuch. Ueber die Sinfonie in Es-dur berichtet die Allgemeine musikalische Zeitung in Leipzig im J. 1842 (S. 120), als sie im Gewandhausconcert in Leipzig zur Aufführung gelangt war, auch im Druck bei Hofmeister erschienen: Die Sinfonie von M. verdient alle Anerkennung. Sie bewies wieder einmal recht deutlich, wie Natürlichkeit in der Erfindung, Klarheit und Verständlichkeit in der Arbeit die Wirkung jedes Kunstwerkes wesentlich fördern. Besonders rühmen müssen wir aber auch noch die geschmackvolle und höchst praktische Instrumentirung; ein Vorzug, den man bei neueren Orchesterwerken nicht immer findet und die der Orchesterkenntniß des Componisten große Ehre macht. – Im J. 1831 erhielt er den durch Eberwein’s Tod vacant gewordenen Capellmeisterposten, ließ sich 1854 pensioniren und starb dort am 12. Decbr. 1871, 85 Jahre alt.
Müller: Friedrich M., ein tüchtiger Componist und berühmter Clarinettist, geb. am 10. Decbr. 1786 zu Orlamünde. Den ersten Musikunterricht genoß er von seinem Vater, der Musikus in Orlamünde war. wahrscheinlich Stadtmusikus. 16 Jahr alt wurde er in der rudolstädtischen Hofcapelle als Clarinettist und zugleich als Violoncellist angestellt und erhielt von dem trefflichen