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Artikel „Mösl, Vitalis“ von Franz Stanonik in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 400–401, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%B6sl,_Vitalis&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 05:09 Uhr UTC)
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Mösl: Vitalis M., Benedictiner, wurde am 19. November 1735 zu Salzburg geboren, trat 1753 als Noviz in das dortige Stift St. Peter, legte im folgenden Jahre die feierlichen Ordensgelübde ab und wurde 1758 zum Priester geweiht. Nachdem er durch einige Jahre an der philosophischen Facultät der Universität Salzburg die Anfangsgründe und die Grammatik, dann von 1764-66 die Philosophie gelehrt und von 1767 an durch weitere zwei Jahre das Amt eines akademischen Predigers verwaltet, widmete er die weiteren 40 Jahre seines Lebens, welche er theils in Maria-Plain, theils im Stifte zubrachte, vorzugsweise schriftstellerischen Arbeiten und starb am 2. December 1809. Die meisten seiner Schriften sind Uebersetzungen homiletischer Werke, namentlich aus dem Französischen: So 4 Bde. „Reden des h. Franz von Sales“, 1777; „Mangin’s Sonntags-, Fest- und Christenlehrpredigten,“ u. s. w., zusammen 8 Bde.; desselben „Pastoralunterricht von den Pflichten eines Beichtvaters“; „Monmorel’s Homilien“; „Betrachtungen über die Regel des h. Benedict“ von einem ungenannten französ. Verfasser, 1776. Auch ein „Medicinisches Handlexikon“ übertrug er aus dem Französischen, 1782. „J. A. Cramer’s Uebersetzung der Predigten und kleinen Schriften des h. Johannes Chrysostomus“ und „Simon Grynaeus’ Uebersetzung der Werke der apostolischen Väter“ verbesserte er im katholischen Sinne mit Zuhülfenahme der Urtexte und der lateinischen Uebersetzungen. Erstere wurden in 11 Bänden 1772–76, letztere 1774 gedruckt. Er selbst verfaßte [401] noch folgende Werke: „Ueber die Ursache periodisch fließender Quellen und die Verbesserung moosiger Gründe“ (von der Münchener Akademie 1764 gekrönte Preisschrift); „Epitome historiae philosophicae Salisburgensis“, 1765; „Geistliche Reden von der heutigen Lauigkeit und dem h. Geheimnisse des Altars,“ 1770, 2 Bde.; „Geistliche Reden auf die Festtage des Jahres,“ 1774, 2 Bde.; „Briefe eines Reisenden nach Sachsen,“ 1785, und einige Artikel in der Münchner Monatschrift: „Zum Unterricht und Vergnügen,“ 1765, und in den Salzburger Ephemeriden 1773.

Vgl. Scriptores ord. s. Benedicti, qui 1750-1880 fuerunt in imperio Austriaco-Hungarico. Vindob. 1881. p. 304 sq.