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Artikel „Möller, Bernhard“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 132, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%B6ller,_Bernhard&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 21:31 Uhr UTC)
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Möller: Bernhard M., Poet und Antiquar, katholischer Geistlicher, war zu Münster in Westfalen anscheinend kurz vor der Mitte des 16. Jahrhunderts geboren. Ueber seinen Lebensgang ist wenig bekannt; daß er sich früh mit mathematischen Studien beschäftigt habe und durch den Leibarzt des Bischofs Grafen Johannes von Hoya, den Dr. Gerhard Martellus – spätestens 1570 – an den Münster’schen Hof gekommen sei, erzählt er selbst in der Widmung und dem Prooemium des „Rhenus“; später war er Beichtvater seines bischöflichen Gönners und zuletzt Canonicus am Stifte in Vreden in Westphalen. Hier ist er jedenfalls erst nach 1598, vielleicht erst nach 1607 gestorben. – Von seinen Gedichten ist das weitaus bekannteste und bedeutendste die zuerst 1570 in Köln erschienene, dann öfter – 1596 und später – wieder aufgelegte „Rheni a primis fontibus usque ad Oceanum Germanicum descriptio“, in flüssigen Distichen etwas weitschweifig – 320 Seiten – geschrieben; außerdem ist zu nennen: „Georgio-Dracontomachia seu Georgii et Draconis pugna; Poimandro-Satanomachia sive Poimandri Episcopi et Satanicae Veneris pugna.“ Colon. 1597. „Vernalia Policratis R. Samii et Septem Sapientum Graeciae, actio comica, heroica, sententiosa, peripatetica“. Col. 1598. „Respublica christiana.“ Monast. 1597. „Autumnalia Tarquinii Prisci Rom. R. et XII Sibyllarum, actio comica, tragica, heroica; De praeteritis, praesentibus, futuris rebus in Assyriorum, Persarum, Macedonum, Romanorum imperiis cet.; de Joannis Apocalypsi“; „De ruina Antichristi cet.“ Col. 1598. Den größten Werth scheint der Verfasser nach den häufigen Citaten selbst auf den „Commentarius in XXX libros Ecclesiados seu Descriptio Arboris Scientiae Boni et Mali, Vineae Judaeorum et Navis Ecclesiae“ Monast. 1598, gelegt zu haben. Gratulationscarmina in größerer Zahl – das letzte von 1607 – zeugen für die große Formgewandtheit Möller’s, bewegen sich aber in den gewöhnlichen Wendungen und Bildern, für die er Ovid mit Vorliebe benutzte.

Driver, Bibl. Monasteriensis, 1799. – Widmung und Einleitung zur Rhenus-Ausgabe von 1596.