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Artikel „Ludwig von Renchen“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 599–600, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ludwig_von_Renchen&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 15:06 Uhr UTC)
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Ludwig von Renchen, kölnischer Buchdrucker zu Ausgang des 15. und Anfang des 16. Jahrh. Sein Familienname sowie sein Geburts- und Todesjahr sind, wie bei so vielen Druckern jener Zeit, unbekannt, als sein Geburtsort aber wird das lothringische Dorf Renchen angegeben, wohl richtiger aber ist es das gleichnamige Städtchen im Schwarzwald. Auch sein äußeres Leben ist in völlige Dunkelheit gehüllt und nur die einzige Notiz ist uns erhalten, daß er nach dem Bürgerverzeichnisse des Jahres 1487 „eyn Huyss an der masporten“ (Marspforte), zu Anfang des 16. Jahrhunderts aber ein solches „zum rait in der newer gassen“ besaß. Seine Thätigkeit fällt zwischen die Jahre 1485 und 1505, doch sind im Ganzen bis jetzt nur sechs seiner Drucke bekannt geworden. Von diesen sind die vier bedeutendsten: „Thomae Fremberger Historia translationis Tunice Jesu Cristi de Hungaria ad … Civitatem Coloniensem … ubi … veneratur“; am Schlusse: „Ego Thomas fremperger Bacularius (sic) artium et medicine tunc temporis Capellanus … profiteor me vidisse manicam sinistram hujus tunicelle Jesu que est recondita in monasterio sancte Marie magdalene … ad Albas dominas Coloniens. … Impressum per Lodowicum Reuchen (sic).“ o. J. 4°; „Dat duytsche passionail … gedruckt durch mich Lodouuich van | renchen burger tzo coellen“ 1485. Fol.; „Die duythsche euangeliē epis- | tolen vnd lectiē …“, 1489 und sein letzter: „Dit is der koninglicher richs | dag in der hilliger Stat coellen vp dem Ryne gehal | den is word …“, 1505. Fol. Das Titelblatt stellt die Mitglieder des Reichstags, das Schlußbild aber fröhliche Gestalten von denselben vor, und zwischen letzteren steht Maximilianus Romanorum Rex Semper Augustus“. Am 17. März 1479 (Hartzheim, prodr. hist. Univ. Col. p. 8) hatten Rector und Decan der kölnischen Universität vom Papst Sixtus IV. das Recht erhalten, durch kirchliche Censuren gegen Drucker, Käufer und Leser häretischer Bücher vorzugehen, und auf Grund einer von Innocenz VIII. 1486 gegen die Drucker schlechter Bücher gerichteten Bulle nahm gegen Ende des 15. Jahrhunderts diese Censur in Köln der Official im Auftrage des Erzbischofs in die Hand. Gegen diese Buchdruck und Buchhandel behindernden Vorschriften traten 1501 vierzehn kölnische Drucker und Buchhändler auf, worunter auch unser Drucker, indem sie durch mehrere Bevollmächtigte [600] gegen das Vorgehen des Officials in Rom appellirten, doch haben sich keine Nachrichten erhalten, welchen Ausgang dieser Prozeß genommen habe.

Scheller, Bücherkunde d. Sassisch-Niederdeutsch. Sprache, S. 90. Panzer, A. t. I, 344. Norrenberg, Kölnisches Literaturleben S. XI, 36. 53. Ennen, Die Incunabeln der Stadtbibliothek zu Köln, S. XVII-XVIII. 136.