ADB:Lory, Gabriel (1763 bis 1840)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lory, Gabriel“ von Emil Blösch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 207–208, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lory,_Gabriel_(1763_bis_1840)&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 08:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lortzing, Albert
Band 19 (1884), S. 207–208 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gabriel Lory der Ältere in der Wikipedia
Gabriel Ludwig Lory in Wikidata
GND-Nummer 119240106
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|19|207|208|Lory, Gabriel|Emil Blösch|ADB:Lory, Gabriel (1763 bis 1840)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119240106}}    

Lory: Gabriel L., Kunstmaler von Bern, 1763–1840, war der Sohn eines Lohnkutschers Lohri aus dem Dorfe Münsingen bei Bern und wurde 1763 in Bern geboren. Nach dem frühen Tode seines Vaters lernte er bei dem Landschaftsmaler Aberli als dessen Gehülfe Zeichnen und Coloriren. Einige Zeit hielt er sich in Genf auf, dann wieder in Bern, und nachher in St. Gallen, wo er sich verheirathete. Nochmals nach Bern zurückkehrend ergab er sich erst selbständig seiner Kunst, indem er nach Art der Freudenberger und Aberli seine kleinen Landschaftsbilder in Umrissen radirte, vervielfältigte und dann colorirte. Ein größeres Unternehmen, an dem er mitarbeiten sollte, die projectirte Herausgabe einer Reihe von Ansichten von Petersburg und Moskau in Kupferstich, bewog ihn zur Uebersiedelung zum Verleger desselben nach Herisau, im Kanton Appenzell. Allein die Unruhen der Revolutionszeit, 1798–1803, störten den Fortgang und zwangen den Maler, nach mancherlei Kämpfen mit dem Mißtrauen des Landvolks, sogar zur Flucht über die Grenze nach Lindau. Nach einem längeren Aufenthalte in Neuenburg, dessen reges Kunstleben ihm manche Vortheile bot, zog er schließlich im J. 1812 wieder nach Bern, wo er einer der Stifter der Künstlergesellschaft wurde und wo er, meist in Gemeinschaft mit seinem Sohne arbeitend, bis zu seinem Ende thätig blieb. Er starb nach kurzer Krankheit im J. 1840 (Nagler irrig 1836). Gesellschaftliche und geschäftliche Unbeholfenheit, eine Folge mangelhafter Jugendbildung, trat ihm häufig hindernd in den Weg und ließ Ehre und Lohn seiner Kunstfertigkeit oft an Andere fallen. Doch gelang es ihm nicht nur, seinem technischen Verfahren einen künstlerischen Charakter [208] zu geben, sondern auch seinen Arbeiten und der schweizerischen Landschaftsmalerei überhaupt die Gunst der Liebhaber zuzuwenden.

Siehe hiernach Gabriel Lory, Sohn.