ADB:Lodtmann, Karl Gerhard Wilhelm

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Artikel „Lodtmann, Karl Gerhard Wilhelm“ von Georg Winter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 56, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lodtmann,_Karl_Gerhard_Wilhelm&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:37 Uhr UTC)
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Lodtmann: Karl Gerhard Wilhelm L., Osnabrücker Jurist und Historiker, stammt aus einer alten, bis ins 16. Jahrhundert zurück nachweisbaren Osnabrücker Familie, deren Mitglieder bis zur Gegenwart hin zahlreich im Juristenberuf vertreten sind. Einer seiner Vorfahren, Heinrich, war 1564 Bürgermeister von Osnabrück, ein zweiter, Eberhard, 1565 Professor der Jurisprudenz in Rostock, ein dritter, Johann Anton, wieder Bürgermeister von Osnabrück (1672, † 1718), ein vierter, Johann Justus, Vicerichter und Gograf der Stadt und Grafschaft Lingen († 1723), ein fünfter, Justus Rudolf Christian, älterer Bruder K. G. Wilhelm’s, promovirte 1738 in Harderwyk mit einer Dissertation de pactis advocati cum cliente, war Richter und seit 1751 Rathsherr zu Osnabrück und starb am 18. Juni 1765; dessen jüngerer Bruder Anton Eitel Friedrich promovirte ebenfalls 1738 in Harderwyk. Aus dieser Familie wurde Karl Gerhard Wilhelm als Sohn von Johann Justus L. und seiner Gemahlin Anna Gertrud geb. Klövekorn am 19. December 1720 geboren, wurde 1744 Advocat in Osnabrück und promovirte 1749 in Harderwyk mit einer Dissertation aus dem Gebiete der Osnabrücker Rechtsgeschichte (positiones ex iure marcali in episcopatu Osnabrugensi). 1751 wurde er Professor der Jurisprudenz in Helmstedt, wo ihm beim Antritt seines Lehramts von einer großen Anzahl von Mitgliedern des „Hochfürstlichen Convictorii“ ein, in der Bibliothek des Staatsarchivs zu Osnabrück vorhandenes, Gedicht überreicht wurde. Auch als akademischer Lehrer in Helmstedt hat er sich vorwiegend mit Osnabrücker Geschichte beschäftigt und eine Reihe rechtsgeschichtlicher Abhandlungen hierüber veröffentlicht. In seinen 1753 veröffentlichten „Monumenta Osnabrugensia“ hat er nach dem Muster ähnlicher Arbeiten des Paderborner Bischofs Ferdinand von Fürstenberg, Rosenthal’s, Meinders’ und Nünningh’s über Osnabrück selbst und einige hervorragendere historische Stätten des Osnabrücker Landes (Dissen, Iburg, die Wittekindsburg, Balen, Holte, Oehrde u. a.) die hauptsächlichsten erhaltenen älteren historischen Nachrichten, namentlich über die Römerzüge, die Kriege Karl’s d. Gr. mit den Sachsen, Heinrich den Löwen, ferner über alte Steindenkmäler usw. fleißig zusammengetragen und jeder einzelnen der so entstandenen 15 Abhandlungen ein lateinisches Distichon-Gedicht vorangeschickt, im Anhang auch eine Anzahl älterer Osnabrücker Urkunden, darunter die berühmte „Sate“ über die Rathswahlen in der Stadt veröffentlicht. Nach seinem schon im 35. Lebensjahre erfolgten Tode hat sein Neffe Justus Friedrich August (s. d. vorigen Artikel) aus seinem Nachlasse noch einige Abhandlungen, darunter eine „Delineatio iuris publici Osnabrugensis“ veröffentlicht.

Vgl. Franz Gerhard Wilh. Lodtmann’s Genealogische Tabellen einiger Osnabrüggischer Familien, Osnabr. 1769, mit handschriftl. Nachrichten, die genannten Dissertationen und Abhandlungen und den handschriftlichen Lodtmann’schen Nachlaß im Staatsarchiv Osnabrück.